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Tommy Castro / A Bluesman Came To Town – CD-Review

Die folgende Album-Besprechung wurde RockTimes freundlicherweise von André Wittebroek (Bluesmagazine.nl) zur Verfügung gestellt.

Das erste Mal, dass der Rezensent dieser Rezension Tommy Castro live auf der Bühne gesehen hat, war beim Grolsch Schöppingen Blues Festival 2010.
Aus dem Bluesmagazine Review: »[…] Rock and Roll Blues, Soulblues, Funkblues, Dance Blues, Southern Blues sorgen für einen fulminanten Groove. Swingender Horns, treibender Bass, pumpende Orgel machen das musikalisches Fest komplett. Der Höhepunkt des Tages! […]«

Und jetzt liegt sein neues Album "A Bluesman Came To Town" vor mir auf dem Tisch. Es ist ein Konzeptalbum geworden, in Zusammenarbeit mit dem Produzenten Tom Hambridge. Es handelt sich um einen Jungen, der auf einem Bauernhof arbeitet und das erste Mal in seinem Leben einen Bluesmusikanten auf der Bühne sieht und er ist verloren! Das ist es, was er will! Er lernt Gitarre spielen und hofft auf Ruhm und Geld und wird fahrender Musikant. Die Texte der dreizehn Songs handeln von dem Leben als herumziehender Artist mit allen Problemen, Gefahren, Wünschen und Emotionen, die man dann erlebt. Bis er schließlich zur Schlussfolgerung kommt, dass das, was er sucht, er gerade hinter sich gelassen hat …

Tommy Castro sagt, es ist nicht autobiografisch, aber vieles erkennt er und hat er auf seinen Touren gesehen.

Das Album startet mit "Somewhere" und sofort erkennt man den Castro-Stil: groovy, soulful und die wunderbar klare Stimme. Slidegitarre und Harp von Jimmy Hall prägen den Song. Toller Opener! Natürlich groovt es weiter mit dem Titelsong "A Bluesman Came To Town", das auf "Crossroads" von Robert Johnson verweist:
»[…] Mr Johnson told him, you want my advice, get out of this town […]«.

New Orleans ist in "Child Don’t Go" angesagt, mit swingendem Piano (Dr. John), wunderbarem Gesang von Terrie Odabi und alles mit viel Rhythmus. Die emotionale Liebesballade "You Hold On To Me" folgt, worin er seine Geliebte vermisst und verlassen hat.
Der Soul-Knaller "Hustle" ist der Hammer. So kennen wir ihn live: hervorragender Soul und R&B, im James Brown-Stil, mit funky Bläsern, ein bisschen Rap-Gesang, fantastischer Groove! Stillsitzen? Unmöglich! Wahnsinns-Song!

"I Got Burned" ist ein feiner Shuffle und danach ist Slow Blues angesagt, wie in "Prisoner" mit grandiosem Gitarrenspiel und stimmgewaltigem Gesang. Rock’n’Roll, also Uptempo und swingend hört sich "I Caught A Break" an. "Women, Drugs And Alcohol" hat heavy Gitarrenriffs und der Titel sagt alles über die Gefahren auf einer Tour.
"Drawn The Line" beginnt mit atmosphärischen Gitarrenklängen, wird fantastisch gesungen und hat eine etwas psychedelische Struktur. Abermals voller Soul, vor allem durch die Horns, ist "I Want To Go Back Home" mit tollem Saxofon-Solo von Deanne Bogart.
Der vorletzte Song ist rockig, kräftig: "Bring It Back". Die CD endet mit einem 'Reprise' vom ersten Song des Albums "Somewhere", jetzt allerdings als akustischen Delta Blues, herrlich mehrstimmig gesungen von Tommy Castro und Jimmy Hall. Ein ruhiges und wunderschönes Ende eines grandiosen Albums.

Fazit:
Mit "A Bluesman Came To Town" hat Tommy Castro ein großartiges und abwechslungsreiches Album veröffentlicht. Er beweist, dass er ein fabelhafter Gitarrist, Sänger und Songwriter ist. Auf dem Album wird er von einer Topband begleitet.
Unbedingt anhören!


Line-up Tommy Castro:

Tommy Castro (guitar, vocals)
Tom Hambridge (drums, percussion, background vocals)
Rob McNelley (guitar)
Tommy Mac Donald (bass)
Kevin McKendree (keyboards)

With:
Deanne Bogart (saxophone, horn arrangements – #11)
Jimmy Hall (harmonica, background vocals)
Terrie Odabi (vocals)
Keith Crossan (saxophone, horn arrangements – #5)
Randy McDonald (bass – #13)
Bowen Brown (drums – #13)
Mike Emerson (keyboards – #3,10)

Tracklist "A Bluesman Came To Town":

  1. Somewhere
  2. A Bluesman Came To Town
  3. Child Don’t Go
  4. You To Hold On To
  5. Hustle
  6. I Got Burned
  7. Blues Prisoner
  8. I Caught A Break
  9. Women, Drugs And Alcohol
  10. Draw The Line
  11. I Want To Go Back Home
  12. Bring It Back
  13. Somewhere (Reprise)

Gesamtspielzeit: 48:07, Erscheinungsjahr: 2021

Über den Autor

André Wittebroek

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