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V.A. / Singer & Songwriter A Collection – CD-Review

Der Sampler "Singer & Songwriter A Collection" erschien auf Chris Kramers Label Blow Till Midnight Records.
Die Zusammenstellung präsentiert fünfzehn Künstler mit ihren doch ziemlich unterschiedlichen musikalischen Ausrichtungen.
So zeigt sich wieder einmal, welche Vielfalt das Feld der Singer/Songwriter umfasst.
Im sehr informativen Booklet zur Platte beschreibt Chris Kramer im Vorwort, »[…] wie er zum Verleger mit einem eigenen Büro und Angestellten wurde. […]«
Aus dem Vorwort geht hervor, dass er 1994 den Job als Industriekaufmann aufgab, um Musik zu machen.
»[…] Ich habe zu diesem Zeitpunkt bereits an ca. 20 Volkshochschulen Mundharmonika-Workshops gegeben und pro Jahr meine 100 Gigs gespielt. Ich war häufig mit meinem damaligen Blues Duo unterwegs, habe aber auch mit diversen anderen Projekten jede Steckdose bespielt, die sich nicht gewehrt hat. […]«  Der BMT Musikverlag bietet eine Plattform, ganz unterschiedlichen Künstlern den »[…] Traum, ihre eigene Musik zu machen und davon leben zu können. […]«

Den Beginn der schillernden Kollektion macht der Roots-Rocker Markus Rill.
Mit seinem "Killer On The Radio" ist der Künstler unter Einsatz eines Bottlenecks im Americana-Bereich ganz weit vorne. Eigenständigkeit ist angesagt, auch wenn ein leichtes Lüftchen von Bruce Springsteen durch den Song weht. Stimmungsvoller Einstieg!

Vom Radio geht der Hörer mit Tobias Panwitz aka Trailhead im wahrsten Sinn des Wortes auf Wanderschaft. Die "Road To Salamanca" ist von der Sonne durchflutet. Lässig und leicht präsentiert sich Trailhead hier. Herrlicher Folk von melodischer Güte begleitet den Ausflug. Vielfältige Saitenklänge erfreuen uns und der Künstler singt mit einer sehr sympathischen Stimme. Keep on walking, Trailhead!

Die Künstlerinnen auf "Singer & Songwriter A Collection" sind, wenn nicht im Line-up einer Band, vertreten durch Prita Grealy sowie Kate Rena.
Der Kontrast könnte kaum größer sein, denn in "Umbrella Days" bringt Prita Grealy den Regentropfen förmlich das Tanzen bei. Dieses Stück, mit einer relativ rauen Stimme gesungen und von Streicherklängen begleitet, ist so herrlich fröhlich.
Kate Renas "Never Walk Alone" ist da schon anziehend melancholisch. Neben einer herrrlich gezupften akustischen Gitarre setzen Cello und Klavier Akzente. Klasse!

The Krusty Moors laden den Hörer zu einem nächtlichen Besuch eines irischen Pubs ein. Mit akustischer Gitarre, Violine und Schlagzeug spielen The Krusty Moors das Traditional "Night Visit" selbst im Pub und die Combo aus Karlsruhe klingt so authentisch. Toll!
Wer sich von einem überzeugenden Fingerpicking anziehen lassen möchte, hört in Peter Rays "Hold Back" rein und wird vom Tempo der Nummer begeistert sein. Bei Hill & Ray arbeitet der Künstler mit Jamie Hill zusammen.

"Peter John" ist wunderschön. Guido Goh, auch am Klavier eine Wucht, spielt »[…] eine einzigartige Gitarre […]« , die den Klang »[…] einer indischen Sitar und einer traditionellen indischen Sarod […]« verkörpert. So darf man diese verträumt-intensive Ballade durchaus als etwas Besonderes ansehen.
Paul Fogertys "Born Naked" ist noch ein Stück ruhiger gefasst. Stimmliche Sanftmut paart sich mit feiner Gitarrenarbeit, wunderschönen Klavier-Fills, Harp-Sehnsucht sowie Backing Vocals. Hinhörer!
Alles macht Sinn. So die Aussage von Mathew James White. "All Makes Sense" ist so aussagekräftig. Der Neuseeländer weiß, wie man die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Eine klasse Stimme und ein toll arrangiertes Lied sorgen dafür.

Maik Garthe vermittelt in seinem "Black Lemon" den überzeugenden Eindruck, als spiele er den folkigen Blues in einem Juke Joint.
Wenn wir schon bei Vergleichen sind, dann kommt Dominik Wrana aus Nashville, dem amerikanischen Schmelztiegel der Musik. Sein "Burn Down Bridges" ist die rockige Ballade der Scheibe. Von Akkordeon-Klängen durchzogen, kommt diese Nummer auch durch ihre rhythmischen Betonungen bestens an.

Zu Threepwood 'N Strings' "In The Ground" heißt es in der The Kingdom Of Yours-Rezension, dass sich bei der flotten Nummer zum Folk-Flair ein Stich Country gesellt. Toll!
Uwe Schatter singt in deutscher Sprache und so darf man ihn mit "Eines Morgens" zu den hochklassigen Liedermachern der Republik zählen.
Auch Kurt Sawalies schreibt deutsche Texte und ihn sieht man bei "Früher" in der Tradition eines Reinhard Mey.
Zum Schluss stellt Jürgen Koch-Jason, der auch im Duo mit Kurt Sawalies aktiv ist, den Hannes Wader-Klassiker "Heute hier, morgen dort" durch individuelles Fingerpicking auf eigene Füße.

"Singer & Songwriter A Collection" ist eine Fundgrube für das Genre. In diesem Sinn …


Tracklist "Singer & Songwriter A Collection":

  1. Markus Rill – Killer On The Radio
  2. Trailhead – Road To Salamanca
  3. Guido Goh – Peter John
  4. Paul Fogarty – Born Naked
  5. Mathew James White – All Makes Sense
  6. The Krusty Moors – Night Visit
  7. Peter Ray – Hold Back
  8. Maik Garthe – Black Lemon
  9. Dominik Wrana – Burn Down Bridges
  10. Prita Greaty – Umbrella Days
  11. Kate Rena – Never Walk Alone
  12. Threepwood 'N Strings – In The Ground
  13. Uwe Schatter – Eines Morgens
  14. Kurt Sawalies – Früher
  15. Jürgen Koch-Janson – Heute hier, morgen dort

Gesamtspielzeit: 54:17, Erscheinungsjahr: 2019

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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