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V.A. – The Elvis Presley Connection, Vol. 4 – CD-Review

V.A. - "The Elvis Presley Connection, Vol. 4" - CD-Review

Seit den Anfängen des Rock’n’Roll hat es viele Superstars gegeben, seien es Bands oder Solokünstler. Wenn man nun aber darauf schaut, wie viele davon alte und immer wieder neu hinzu kommende Fans bis zum heutigen Tage beschäftigen, dann wird die Anzahl doch schon deutlich geringer. Zu den Künstlern, die bis in die Gegenwart in diese Sparte fallen, gehört der bereits im Jahr 1977 verstorbene Elvis Presley. Die Musikwelt eroberte er in den Fünfzigern und sein Lebenswerk wurde bereits auf unzähligen Alben festgeshalten. Das feine Label Bear Family Records hat ihm eine seiner Serien gewidmet, die sich mit den Einflüssen des Sängers auseinandersetzt. Und nachdem euch Kollege Wolfgang im Jahr 2020 bereits die Volumes 1 & 2 vorgestellt hatte, wurde die Reihe 2022 mit Volume 3 weiter geführt. Mittlerweile liegt Volume 4 vor, die sich mit den Einflüssen und dem Schaffen Presleys in den Jahren 1967 bis 1969 auseinander setzt.

Und wie es auch bei den vorherigen Ausgaben der Fall war, wird der nicht ganz so beinharte und mit allen Alben des Kings bewanderte Elvis-Fan hier neben einigen bekannten auch viele Stücke aus dem Backkatalog finden, die er bisher eher nicht auf dem Schirm hatte. "…Volume 4" startet mit dem "Guitar Man" in der Originalversion von Jerry Reed aus dem Jahr 1966, die von Presley dann auch fast ganz genau so für seine eigene Aufnahme übernommen wurde. Tief in den Blues geht es anschließend mit dem legendären Jimmy Reed, der seinen "Big Boss Man" zelebriert. Es gibt einige Song-Überschneidungen (die beiden davor genannten Tracks sind mehrfach vertreten, dazu "Long Black Limousine" oder auch "You’ll Never Walk Alone"), die aber durch sehr unterschiedliche Interpretationen immer interessant bleiben. Richtig klasse kommt darüber hinaus Tommy Tuckers "Hi-Heel Sneakers", das ja nicht nur von Presley, sondern auch einer Vielzahl anderer Bands neu eingespielt wurde.

Wenn wir auf die von Elvis zu Welt-Hits gemachten Tracks schauen, so fällt auch bei Mac Davis’s "In The Ghetto" auf, dass am Gesangs-Arrangement kaum etwas verändert wurde. Bei dem nächsten Gassenhauer – "Suspicious Minds" – sieht es sehr ähnlich aus. Die Stücke wurden zwar neu eingespielt, aber Presley empfand die Vorlagen offensichtlich als so stark, dass er hinsichtlich des Gesangs so gut wie nichts änderte. Neil Diamond ist mit seinem "And The Grass Won’t Pay No Mind" vertreten, ebenso wie das sehr coole "From A Jack To A King" von Ned Miller und die wundervolle LaVern Baker mit "Saved". Stilistisch geht es auf den vertretenen insgesamt 28 Tracks kreuz und quer durch den Blues, Rhythm’n’Blues, ein paar Sprengsel Country und wir dürfen sogar einen Abstecher in die Gospel-Musik (der göttliche Ray Charles mit "You Don’t Know Me") unternehmen. Und auch das sich später zum Standard für Blues Rock-Bands mausernde "Baby, What You Want Me To Do" von Fred Mick & The Kingsmen lässt sich keinesfalls die Butter vom Brot nehmen.

Der Jerry Reed von "Guitar Man" bringt uns dann auch noch den "U.S. Male", die "Blue Suede Shoes" werden exotisch von Vince Chu And The Jungle Lynxs aus Malaysia gekocht und nicht zu vergessen finden wir auch noch eine sehr gelungene – und ehrlich gesagt von der Stimme sehr an Elvis erinnernde – Version von "Kentucky Rain", gebracht von Jimmy Ellis. Ganz locker könnte der Rezensent aufgrund ihrer Güte noch auf viele weitere hier enthaltene Stücke eingehen, was den Rahmen jedoch sprengen würde. Immer wieder erwähnenswert ist hingegen die hervorragende Arbeit von Bear Family Records, was die ausführlichen Booklets angeht. Auch hier sind zu allen 28 Tracks informationen zu den jeweiligen Musikern und auch den Aufnahmen der Songs hinterlegt. Sehr guter zusätzlicher Lesestoff also, der "The Elvis Presley Connection – Vol. 4" mit weiterer Feinarbeit würdigt. Wie immer klasse!


Tracklist "The Elvis Presley Connection, Vol. 4":

  1. Jerry Reed – Guitar Man
  2. Jimmy Reed – Big Boss Man
  3. Charlie Rich – Big Boss Man
  4. Don Gibson – Just Call Me Lonesome
  5. Tommy Tucker – Hi-Heal Sneakers
  6. Ray Charles – You Don’t Know Me
  7. Andy Williams – You’ll Never Walk Alone
  8. Conway Twitty – You’ll Never Walk Alone
  9. Jerry Reed – U.S. Male
  10. Mac Davis – A Little Less Conversation
  11. Bob Luman – Guitar Man
  12. LaVern Baker – Saved
  13. Fred Mick & The Kingsmen – Baby, What You Want Me To Do
  14. Rufus Thomas Jr. – Tiger Man (King Of The Jungle)
  15. Vince Chu And The Jungle Lynxs – Blue Suede Shoes
  16. Vern Stovall – Long Black Limousine
  17. Bobby Bare – Long Black Limousne
  18. Dallas Frazier – Wearin' That Loved On Look (demo)
  19. Ned Miller – From A Jack To A King
  20. Mac Davis – In The Ghetto
  21. Bobby Darin – I’ll Be There
  22. Mark James – Suspicious Minds
  23. Percy Mayfield – Stranger In My Own Home Town
  24. Neil Diamond – And The Grass Won’t Pay No Mind
  25. Jimmy Ellis – Kentucky Rain
  26. Johnny Tillotson – It Keeps Right On A-Hurtin'
  27. Jerry Butler – Only The Strong Survive
  28. Chuck Jackson – Any Day Now (My Wild Beautiful Bird)

Gesamtpspielzeit: 74:51 , Erscheinungsjahr: 2025 (1953-1978)

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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