Premiere in den Höfen. Hier ist keine Band gemeint, sondern das 'Hof-Cafe' hat einen Nachfolger bekommen. Ab heute Abend finden Konzerte und Veranstaltungen im 'Hinter-Hof' statt. Hier haben sich die Verantwortlichen echt Mühe gemacht um aus einem Lagerraum eine ansprechende Atmosphäre für Auftritte zu schaffen. Es ist euch prima gelungen, eine große Bühne und mehr Sitz- und Stehplätze zu gestalten. Jetzt kann man die allseits beliebten Konzerte noch besser genießen.
Heute steht eine Wiederholungstäterin auf der Bühne der Goslarschen Höfe. Sängerin und Gitarristin Vanesa Harbek stammt aus Buenos Aires, Argentinien mit derzeitigem Wohnsitz in Berlin, sie wurde durch die Presse schon als 'weiblicher Carlos Santana' betitelt.
Mit sechs Jahren begann sie mit dem Klavierspiel, um dann mit zwölf, beeinflusst von Eric Clapton, zur Gitarre zu greifen und dem Blues zu frönen, zudem spielt sie auch noch ausgezeichnet Trompete. Abschlüsse in Musik, Pädagogik und Komposition runden ihre Vita ab.
Die 44-jährige versteht es Blues, Soul, Rhythm & Blues, Swing, Tango, Jazz und Latin zu einem eigenen Mix zu verarbeiten. Anerkennung fand sie durch ihre zahlreichen Auftritte mit internationalen und nationalen Blues- und Jazzgrößen, sowie durch ihre Präsenz bei weltweiten Festivals. Außerdem veranstaltet sie noch Guitar Clinics und stellt, als studierte Malerin, ihre Bilder der Öffentlichkeit vor.
Heute Abend wurde Vanesa von Jenny Conrad am fünfsaitigen Tieftöner und Igor Prjahin am Schlagzeug unterstützt. Beide haben noch andere Projekte am Laufen.
Das Konzert bestand aus zwei Sets mit einer Gesamtspielzeit von knapp zwei Stunden. Es wurden Cover von bekannten Musikern, wie Stevie Ray Vaughan, Carlos Santana und Freddie King gespielt, sowie eigene Titel, die überwiegend aus dem Album Visiones stammen.
- Fingerakrobatik
- Igor an der Schießbude
- Jenny & Igor
Nach ein paar Dankesworten an die Verantwortlichen der Raumrealisierung begrüßte Frank Fellenberg von den Goslarschen Höfen um 20:00 Uhr die etwa 100 Zuhörer und kündigte die Band an. Unter viel Applaus betrat diese sogleich die neue Bühne und begann mit dem Freddie King-Klassiker "Hideaway" in dem das 'Peter Gunn'-Thema eingearbeitet war. Hier zeigte sich gleich das hohe musikalische Niveau der Musiker. "If You Love Me Like You Say" von 'Iceman' Albert Collins kam in einer funky-Fassung daher, auch nicht schlecht gemacht.
- In Action
- Starkes Trio
- Volles Programm
Mit "Vuelva al sur" wurde dem argentinischen Bandoneon-Spieler und Komponisten Astor Pantaleón Piazzolla gedacht, hier konnte Vanesa ihre ausdrucksstarke und emotionale Stimme perfekt einsetzen, auch das Gitarrensolo fetzte so richtig. In einem weiteren Titel sang sie über ihren Umzug von Buenos Aires nach Berlin. Hier hörte man den guten Carlos Santana deutlich heraus.
Nach einem tollen Rocker ging man mit Peter Greens "Black Magic Woman" in die Pause. Hier konnten alle Akteure ihre Solofähigkeiten ausleben. Vanesa holte alles aus ihrer Telecaster raus, Igor verprügelte sein Pearl-Drumset nach allen Regeln der Kunst und Jenny stand ihm mit ihrem Tieftöner in nichts nach. Klasse gemacht!!
In der Pause führte ich noch nettes Gespräch mit Jenny und Igor.
Die zweite Runde begann funky, um im nächsten Stück wieder latein-amerikanisches Flair zu verspüren. In "Vaneska Tango" zeigte sich die Latin Queen in ihrem Solo von der rockigen Seite.
Auch der Don Nix-Klassiker "Going Down" durfte nicht fehlen. Da diesen Titel jeder Bluesfan kennt, kommt er immer gut beim Publikum an. Mit dem Santana-Song "Oye como va" wurde die Schlussphase eingeläutet, das Publikum hatte sich nach Aufforderung von den Plätzen erhoben und ging jetzt mit vollem Körpereinsatz mit.
Es wurde nochmal ein Highlight des Abends. Schön, dass die beiden Side(wo)men hier nochmals zum vollen Soloeinsatz kamen. Ein toller Abschluss, aber das Auditorium war jetzt vollends angefixt und wollte mehr.
Mit den ersten leiseren Klängen von "La Llorona" wurden alle erstmal wieder geerdet, Vanesa spielte ein tolles Slow-Blues-Solo und sang mit kraftvoller Stimme.
Das Publikum schaffte es, die Band zu einer weiteren Zugabe zu bewegen. Mit einer fetzigen Version von "Proud Mary" ging die Show jetzt endgültig zu Ende.
Das war mal wieder ein feines Konzert in dem alles stimmte: die neue Location, die enorme Spielfreude der Musiker, der Sound (Dank an Ulli) und ein begeistertes Publikum.
- Jenny am Micro
- Setlist
- Setlist
- Vanesa
- Igor mit einem Drumsolo
- Jenny
- Vanesa
Leider störten ein paar Labertaschen mit ihren Unterhaltungen bei den leiseren Passagen. Leute, man geht zu einem Konzert um Musik zu hören und nicht zum Small Talk, während der Show.
Meine Empfehlung an die Leser, sollte Vanesa Harbek in eurer Nähe spielen, auf jeden Fall hingehen, ihr könnt nichts falsch machen.
Im Anschluss unterhielt ich mich noch kurz mit der sympathischen Vanesa.
Ich bedanke mich bei Holger Pape für den Platz auf der Gästeliste.
Bildnachweis für alle Bilder des Events: © 2025 | Jürgen Berking | RockTimes
Line-up:
Vanesa Harbek (guitar, vocals)
Jenny Conrad (bass, backing voc)
Igor Prjahin (drums)


















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