«

»

Vanesa Harbek – Konzertbericht, 27.10.2022, To Hoop, Rheinberg

Endlich!
Nach einigen Verschiebungen, man weiß warum, gastierte Vanesa Harbek, die »[…] Argentinian Blues Queen […]«, am 27. Oktober 2022 im To Hoop, Rheinberg.

Anfang Januar 2022 kam das Album Visiones auf den Markt.
In der Besprechung heißt es unter anderem:
»[…] Das farbenfrohe Booklet reflektiert die Vielfalt der Musik einer Vanesa Harbek. Blues, Latin und Tango sind ihr Ding. Mit dem begeisternden "Visiones" wird die argentinische Künstlerin definitiv viele neue aufgeschlossene Fans hinzu gewinnen können. […]«
Mittlerweile hat die Künstlerin eine weitere Veröffentlichung in ihrer Sammlung.

Lady On The Road »[…] hinterlässt Abdrücke in Gedächtnis. […]«
"Lady On The Road" gibt es auch als CD-Album via E-Mail-Kontakt bei der Künstlerin oder auf Konzerten.
Vanesa Harbeks Mitmusiker im gemütlichen To Hoop, Rheinberg, waren Bassist Martin Engelien sowie Thomas Lieven (Schlagzeug).

Vanesa Harbek im Oktober 2022 im To Hoop Rheinberg

Vanesa Harbek im Oktober 2022 im To Hoop Rheinberg

Zum gut eineinhalbstündigen Vanesa Harbek-Konzert im To Hoop, Rheinberg lässt sich das Folgende berichten:
Als Stichwörter für diesen Gig sollen Blues, Blues Rock, Balladen, Rock’n’Roll, Rock, Latin in seiner verführerischen Vielfalt, Tango, Fremdkompositionen, Trompete dienen.
Die Begeisterung der Leute vor der Bühne nahm von Song zu Song zu. Am Ende des Auftritts im To Hoop, Rheinberg, gingen wohl alle Anwesenden sehr zufrieden nach Hause.

Vanesa Harbek, Martin Engelien und Thomas Lieven boten dem Publikum hochklassige Musik und so einige Show-Elemente, die sich aus den Emotionen des Trios entwickelten. In der Vergangenheit hatte RockTimes die Künstlerin schon öfters auf der Bühne erlebt, allerdings bis zu diesem Gig nie mit der Trompete. Dies änderte sich am Abend des Konzerts, denn das Blechblasinstrument lag bereits vor dem Beginn auf einem mit einem Tuch dekorierten Notenständer bereit für den Einsatz.
Man könnte auf die Idee kommen, dass die etwas weiter oben gelisteten Kategorien oder Schlagwörter nicht unter einen Hut gebracht wurden, aber das Trio zeigte es allen Personen im To Hoop, dass in dieser Hinsicht alles möglich war.

Vanesa Harbek (vocals, guitar, trumpet)

Vanesa Harbek (vocals, guitar, trumpet)

Die musikalische Reise begann mit dem "Hideaway"-Starter (Freddie King), garniert mit rockig-fetzigem Gitarren-Solo.
Auf der anderen Seite begeisterte Vanesa Harbek ein ums andere Mal durch Balladen. "Feeling So Bad" leitete sie nur durch ihre Stimme, begleitet von der wohl temperiert gespielten elektrischen Gitarre, ein. Gänsehaut! Ihr Alleingang, in traurigem Moll gehalten, krönte dieses Lied.

Bei den Momenten der Nachdenklichkeit verarbeitet sie in Musik sowie spanischem Text ihren Abschied von Buenos Aires. "Te Extraño Buenos Aires" bot Latin feinster Prägung und mit Martin Engeliens Chorstimme und Bass sowohl gesanglichen als auch instrumentalen Paarlauf. Vanesa Harbek war im Verwöhn-Modus, denn sie begeisterte durch unzählige Soli. Die waren einerseits geprägt von emotionalen Feuerwerken der südamerikanischen Künstlerin auf ihrer Gitarre, andererseits präsentierte sie sich in einer bestechenden Authentizität, wenn es um gefühlvolle Entspanntheit ging. Lateinamerikanisches Temperament auf beiden Seiten des Regenbogens.

Zurück aus der Pause, kam es in der zweiten Konzert-Abteilung bei "Muriendo Un Poco Çada Día", gefolgt von "Many Years", dann zum Einsatz der Trompete mit Dämpfer. Wurde in diesem Bericht schon die Gänsehaut erwähnt? Ja, auch hier erhoben sich die Härchen. Mit der Trompete zeichnete Vanesa Harbek ein Bild von sich in der Nacht auf dem nassen Asphalt einer Großstadt-Straße reflektierendem Laternenlicht. Der Wow-Effekt war garantiert.

Martin Engelien (bass, backing vocals)

Martin Engelien (bass, backing vocals)

Nicht nur die Bandleaderin sorgte für Wow-Effekte.
Bassist Martin Engelien glänzte – je nach Song-Charakter – durch seine einfühlsame Begleitung auf seinem Tieftöner. Flott auf dem Fretboard, wenn es um Tempo ging, beziehungsweise butterweich, wenn die balladesken Momente zum Tragen kamen. Sein bemerkenswertes Spiel auf den vier Saiten wurde immer wieder zu einem Hinhörer. Licht aus, Spot an könnte man meinen, als Martin Engelien auf dem Griffbrett für grünes Licht sorgte. Ein Hingucker, selten eingesetzt, aber schon bei einer Go Music erlebt, war diese Einlage natürlich etwas Besonderes (siehe Fotogalerie). Sein Solo bei "Oye Como Va" war furios und mit dem Einsatz des Wah Wah-Pedals ging es in die Psychedelic. Großartig!

Bei Peter Greens "Black Magic Woman" zeigte Thomas Lieven in seinem Schlagzeug-Solo, was er drauf hatte. Die Leute gingen voll mit und für diese besondere Leistung gab es Szenenapplaus. Auch Thomas Lieven vertiefte sich in die insgesamt weit über ein Dutzend Songs. Im traditionellen Blues gehalten setzte er beim "Rooster Blues" herrliche Becken-Akzente oder brachte an anderer Stelle, passend zur Stimmung, Paukenschlägel zum Einsatz. Zur Verstärkung des Latin-Flairs war der Drummer mit einer Timbal-Trommel am Start.
Tito Puentes "Oye Como Va", bestens bekannt von Santana, sorgte für das nicht ganz letzte Highlight des Abends. Vanesa Harbek brillierte durch ein unglaubliches Solo und kaum waren die finalen Töne des Songs verhallt, wurde schon lautstark eine Zugabe gefordert. Durch die Interpretation des von John Fogerty (Creedence Clearwater Revival) geschriebene "Proud Mary" sorgte das Trio dann für den Gipfel der guten Laune bei den Anwesenden.
Der Soundmann Christian sorgte für den guten Ton und ein Dank geht auch an die aufmerksame Bedingung.

Das Konzert im To Hoop, Rheinberg, war hochklassig.
Ein Konzert, an das man sich gerne zurück erinnert.
Chapeau, Martin, Thomas und Vanesa!

RockTimes bedanken uns bei Sami Durak für den Platz auf der Gästeliste.
Am 03. November wird Ally Venable im To Hoop, Rheinberg erwartet.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.


Line-up Vanesa Harbek:

Vanesa Harbek (vocals, guitar, trumpet)
Martin Engelien (bass, backing vocals)
Thomas Lieven (drums)

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
Über mich
Meine Seite Im Archiv
Mail: joachim(at)rocktimes.de

3 Kommentare

  1. Ferdinand Sprenger

    Hallo Joe,
    ein guter Bericht und schöne Fotos. Es war ein toller Abend.
    Gruß Ferdinand

    1. Joachim 'Joe' Brookes

      Hallo Ferdinand,
      es war ein super Konzert und man wird Vanesa Harbek weiterhin auf dem Schirm haben müssen.
      Bis dahin
      Joe

      1. Steffen Nitzsche

        Danke für den Bericht.
        Vanesa Harbek sollte man auf den Schirm behalten….Klaro.
        Ich konnte ihre Entwicklung in D seit 2017 ein wenig nachverfolgen und bin sehr positiv überrascht. Eine Musikerin die mit viel Enthusiasmus bei der Sache ist und sich auf und neben der Bühne toll reinkniet und für ihre Musik lebt. Gestern bei uns in der Blueskneipe war sie wieder (mit Big Joe Stolle) in Bestform. Ich hoffe sie bald mit ihrer Band zu sehen. Ihre neue Scheibe "Visiones" hat jedenfalls Qualität mit einer Mischung aus Blues und Argentinien.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>