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Vanja Sky / Reborn – CD-Review

Nicht ganz so lange her, berichtete der Kollege Jürgen Berking von einem Vanja SkyKonzert, das am 24. April 2023 in der Kniestedter Kirche, Salzgitter, stattfand.
Unter anderem schreibt er: »[…] Ein tolles Konzert, das allen Beteiligten Riesenspaß bereitet hat. […] Vanja Sky begründete mit diesem Auftritt, dass man noch einiges von ihr erwarten kann. Songwriting, Gitarren- und Gesangsarbeit haben eine handwerklich solide Qualität. […]«

Neben den vielen Konzerten, die die Musikerin gibt, steht das Vanja Sky-Album "Reborn", erschienen auf dem Label Kick The Flame, in den Regalen.
Aus der Pressmitteilung entnehmen wir unter anderem: »[…] Vanja Sky ist Kroatiens Antwort auf Sheryl Crow und Norah Jones. […] Schnell erschien unter dem Titel Woman Named Trouble ein sehr erfolgreiches Nachfolgewerk. […] Der Titel "Reborn" steht für einen Neustart, eine Wiedergeburt, einem neuen Anfang. […] Unter den zehn Songs gibt es neben acht neu geschriebenen Songs auch zwei Coverversionen legendärer Titel der Rockgeschichte, bei denen als besondere Gäste Mitglieder der jeweiligen Original Bands mitgewirkt haben. […]«

Auf "Reborn" fungiert die Protagonistin ausschließlich als Sängerin.
Wahrscheinlich wird es auf ihrer Tour anders sein und sie wird auch die Gitarre schultern.
Wie dem auch sei, Vanja Sky bekommt die volle Punktzahl für ihren Gesang. Ihre Stimme ist immer noch wie gemacht für den Rock, der bei der vorliegenden Platte mehr im Vordergrund steht, als der Blues oder seine Rock-Variante.
Guenter Haas übernimmt den Gitarren-Part. Und wie! Da spitzen die Leute vor den Lautsprechern ihre Ohren und begeistern sich für die vielen Sechssaiter-Einsätze. Klasse!

Die Eigenkompositionen sind von bemerkenswerter Art. Mit Blick auf die Credits ist es nicht alleine Vanja Sky, die die Lieder geschrieben hat. Er zupft hier nicht die dicken Saiten, sondern Roger Inniss taucht bei einigen Tracks als Komponist auf. So lesen wir unter den Songtiteln auch Namen wie zum Beispiel Robert Wendt, Artjom Feldtser, Guenter Haas oder Alvin Lee.

Alvin Lees Lied "I’d Love To Change The World", für Ten Years After vor Jahrzehnten – Anfang der Siebzigerjahre geschrieben –  gehört zu den Specials des Albums. Schlagzeuger Ric Lee ist bei dieser Nummer mit von der Partie. In der Vanja Sky-Version von "I’d Love To Change The World" reflektiert sie die Blues Rock-Basis des Tracks. Gelungen!
Ohne Rory Gallagher zu ehren, kann man sich Vanja Sky fast nicht vorstellen. So auch auf "Reborn". "I Take What I Want" stammt zwar nicht aus der Feder des irischen Blues-Rockers, kann allerdings einen Bekanntheitsgrad für sich beanspruchen. Auch hier ist ein ehemaliger Rory Gallagher-Mitmusiker dabei. Gerry McAvoy zupft den Tieftöner und insgesamt gehört dieses Lied zu den vielen Highlights der Veröffentlichung.

Mit der Slide-Gitarre im Blues verwurzelt gibt es noch einen weiteren bemerkenswerten Gast-Beitrag. Im Duett singt Vanja Sky gemeinsam mit dem Nazareth-Sänger Carl Sentance "Müha (See You Again)". Es rockt ganz vorzüglich. Zu diesem Song heißt es in der Pressemitteilung:
»[…] Der Titel "Müha" bezieht sich dabei auf die Vergänglichkeit des Lebens und die Wertschätzung, die wir für das was wir im hier und jetzt haben, entwickeln sollen. Den Impuls zum neuen Song gab Vanja der überraschende Tod eines, ihr nahestehenden Kollegen aus der Musikszene. […]«

Vanja Skys "Reborn" ist Blues/Blues Rock und viel mehr Rock.
Vanja Skys "Reborn" ist in der Gesamtspielzeit etwas kurz geraten, glänzt dafür allerdings mit vorzüglicher Musik, die gerade auch durch die eigenen Songs besticht.
Vanja Skys "Reborn" ist auch in diesem musikalischen Outfit fit für eine ganz besondere Empfehlung.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Vanja Sky:

Vanja Sky (vocals)
Guenter Haas (guitars, bass – #4)
Artjom Feldtser (bass – #1-3,6-10)
Sebastian Harder (drums – #1-3,6-8)

Special Guests:
Ric Lee (drums – #10)
Carl Sentance (vocals – #9)
Gerry McAvoy (bass – #5)

Guests:
Hannes Schüler (drums – #9)
Martin Fischer (drums – #4)

Tracklist "Reborn":

  1. Hero
  2. Can You Hear Life Knockinh
  3. Devil Woman
  4. The One
  5. I Take What I Want (feat. Gerry McAvoy)
  6. Riding High
  7. Run Away
  8. Rusty Fingers
  9. Müha [See You Again] (feat. Carl Sentance)
  10. I’d Love To Change The World (feat. Ric Lee)

Gesamtspielzeit: 38:47, Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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