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Wytch Hazel / IV: Sacrament – CD-Review

Wytch Hazel / IV: Sacrament – CD-Review

Im Rockbereich gibt es sehr viel Okkultismus, meist schwarz und dunkel. Angefangen bei Black Sabbath, gibt es viele Beispiele. Aber wie schaut es aus mit 'guter' weißer Religion?

Die Band Wytch Hazel gibt sich als christliche (Hard)Rock-Band aus und zelebriert das auch. Allerdings bezieht sich dies nicht gerade auf die traditionelle Kirche, sondern mehr auf die ritterliche, mittelalterliche Schiene der Kreuzritter und die Bibel dient einzig zur spirituellen Inspiration. Nun veröffentlichten sie ihr viertes  Album "Sacrament". Musikalisch bewegen sie sich im klassischen Rock und Hard Rock à la Thin Lizzy, Wishbone Ash und Angel Witch.

Melodiöse Songs mit schönen Gitarrenphrasen und glattem Songwriting erwartet uns in dieser musikalischen Messe. Keine Angst, wir werden nicht bekehrt, oder doch? Colin Hendra, Kopf der Band, schreibt und komponiert die Nummern, hat ein Händchen  für feine Melodien, um seine Songs aus- und aufzubauen – ohne viel Bombast.

Gleich beim Opener, "The Fire’s Control", baut sich diese bezaubernde weihräucherische Stimmung auf. Flotter wird es bei "Angel Of Light", die eindringliche Stimme von Colin verführt uns, zuzuhören. Der Kampf zwischen Lüge und Wahrheit, das typische Engelchen/Teufelchen Spiel, wobei der Engel die Oberhand gewinnt – nicht ganz kampflos, wie es sich herausstellt!

So geht es weiter mit schönen Schattierungen und Ohrwurmgarantien."Strong Heart" oder "A Thousand Years", das ein wirklich schönes aggressives Gitarrensolo aufweist, die Rhythmussektion um Alex Haslam, Andrew Shakleton und dem neuen Drummer Aaron Hay leisten gute Arbeit und geben ihrem Mastermind den nötigen Freiraum, um zu predigen.

Das Herzstück des Albums fängt mit einem harten griffigen Riff an – ich fing schon an mein Haupt zu schütteln, denkste! Wytch Hazel entführt uns in ein harmonisch hymnisches "Endless Battle"-Schlachtfeld. Ein ewig scheinender Kampf mit dem angefangenen Riff, herrlichem Gesangspart, klaren Gitarrenthemen und dem kämpfenden Refrain. Nach dem Kampf ist Ruhe angesagt und man verliert seine Gedanken.
»I am not alone … I see a freedom at last … future is gold« Das Gute gewinnt immer, wenn man optimistisch in die Zukunft sieht.

Zum Abschluss zeigt Wytch Hazel musikalisch, was diese Band ausmacht. Rockige, liebliche, zeitlose, angenehme Arrangements: "Diggin Deeper". Ein sechsminütiger, würdiger Abschluss eines homogenen Albums, das zwar seinen Vorgänger III: Pentecost nicht ganz übertrifft, ihm aber sehr nahe kommt. Ihre Vorbilder lassen und wollen sie  nicht leugnen, aber wie auch die Band Ashbury, machen sie ihr Ding daraus und flüchten sich in Ihre Welt, in der Colin Hendra auch lebt. Und so ist das sehr identische und ehrliche Rockmusik, die man zur jeder Zeit gemütlich hören kann.


Line-up Wytch Hazel:

Colin Hendra (guitar, vocals, organ, piano)
Alex Haslam (guitar)
Andrew Shakleton (bass)
Aaron Hay (drums)

Tracklist:"IV: Sacrament":

  1. The Fire’s Control (3:49)
  2. Angel Of Light (4:50)
  3. Time And Doubt (4:46)
  4. Strong Heart (3:58)
  5. Deliver Us (4:02)
  6. A Thousand Years (4:43)
  7. Gold Light (1:24)
  8. Endless Battle( 5:16)
  9. Future Is Gold (3:46)
  10. Digging Deeper (6:23)

Gesamtspielzeit: 43:05, Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Achim Mayinger

Genres: Beat, Classic Rock, Hard'n'Heavy, Progressive Rock

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