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Barrelhouse / Got To Get Together – LP-Review

Es gingen einige Alben ins Land, bevor 1981 "Got To Get Together" von Barrelhouse veröffentlicht wurde.
Vorgänger waren unter anderem "Barrelhouse First" (1975), "Hard To Cover" (1977) oder das gemeinsam mit Albert Collins eingespielte "Albert Collins With Barrelhouse Live" (1979).
Warum bietet die vorliegende Platte eine Gelegenheit, bezüglich Barrelhouse' Bandgeschichte in den Rückspiegel zu schauen?
Die Antwort darauf ist einerseits ziemlich einfach, aber andererseits auch erstaunlich.
2020 ist das Jahr des fünfundvierzigsten Jubiläums der Formation aus den Niederlanden. RockTimes gratuliert ganz herzlich.
Zudem hat das Line-up der Gruppe über die vielen Jahrzehnte – nicht ganz von Beginn an – Bestand. Mit "45 Years On The Road – The Complete Album Collection" kann man sich die musikalische History ins Haus holen.

Die Barrelhouse-Sängerin Tineke Schoemaker ist auf dem Coverbild zu sehen. Die weiteren Band-Mitglieder sind Johnny Laporte, Guus Laporte, Han van Dam, Bob Dros sowie Jan Willem Sligting.
Die Rückseite ziert ein zweigeteiltes Bild des Sextetts. Auf einem schwarz-weiß Foto sind mit Saxofonist Hans Dulfer, Candy Dulfers Vater, und Trompeter Jeff Reynolds zwei der drei Gäste zu sehen.
Der dritte "Got To Get Together"-Gast ist Rob van Donselaar (Orgel).

Der Tonarm senkt sich … knister, knister und Barrelhouse legt mit dem Titelsong "Got To Get Together" los.
Fetzige Gitarren sowie eine treibende Rhythmus-Fraktion geben sich sozusagen die Kante. Dann ist da Han van Dam mit seinem virtuosen Piano-Solo zur Stelle. Kein Zweifel, Tineke Schoemakers Stimme bereichert den Barrelhouse-Blues Rock famos. Phasenweise spielen sich die Gitarren in Blitzlichtern warm. Toll!

Einer der Sechssaiter bringt sich dann in Position, um uns durch "Let Me Love You" zu geleiten. Selbstredend gibt man ein stimmungsvolles Solo zum Besten. Klasse ergänzt wird das ganze Treiben durch Hans Dulfer sowie Jeff Reynolds. Super Song, der zeigt, wie man mit Bläser-Unterstützung würzig rocken kann.
Der rote Faden wird dann gleich weitergesponnen, denn "Play The Part" ist – doch etwas großformatiger arrangiert – ein funkiger Beleg für die Qualitäten des Sextetts. Klar, auch hier kann die Horn-Section ordentlich auftrumpfen.
Zeitlich ausgedehnter kommt "It’s Only A Fool" daher. Hier rockt und rollt es mächtig. Ein zum Mitsingen magnetisierender Refrain motiviert einen zum Mitmachen und für ein Zwischenspiel gerät Hans Dulfer in den Fokus.
Ein Slow Blues ist dem Hörer bisher noch nicht zu Ohren gekommen.
"Deep Down In Your Heart" packt den bluesigen Rock’n’Roll beim Schopf und entsprechend kommt Partystimmung auf. Fast automatisch klatscht man mit. Barrelhouse füllt die Tanzfläche. Überschwängliche Atmosphäre!

Dann ist es aber so weit.
Barrelhouse präsentiert sich bei "I Won’t Resign, I Won’t Give Up" im Slow Blues-Outfit. Tineke Schoemakers emotionale Stimme steht im Vordergrund und Orgel-Gast Rob van Donselaar umgarnt den Gesang vorzüglich. Der Solo-Sechssaiter macht klar, dass die Gefühle auch durch die Fingerkuppen übertragen werden können. Knapp über fünf Minuten langsame Zwölftakter-Hingabe.
"I Can’t Believe" beginnt sehr andächtig und plötzlich schlägt der Barrelhouse-Rock’n’Roll wieder zu. Hier ist was los. Diese Bläser-Gäste haben ein extra Lob verdient.
Standesgemäß rockend schließt "Too Many People" die LP ab.

Früher wie 2018 beim Ottersum-Konzert ist Barrelhouse ein Garant für tollen Blues/Blues Rock.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Barrelhouse:

Tineke Schoemaker (vocals)
Johnny Laporte (guitars)
Guus Laporte (guitars, background vocals)
Han van Dam (piano)
Bob Dros (drums)
Jan Willem Sligting (bass)

Guests:
Hans Dulfer (tenor saxophone, baritone saxophone)
Jeff Reynolds (trumpet)
Rob van Donselaar (organ)

Tracklist "Got To Get Together":

Side One:

  1. Got To Get Together (3:00)
  2. Let Me Love You (3:53)
  3. Play The Part (4:13)
  4. It’s Only A Fool (5:38)

Side Two:

  1. Deep Down In The Heart (3:37)
  2. I Won’t Resign, I Won’t Give Up (5:03)
  3. I Can’t Believe (3:24)
  4. Too Many People (4:32)

Gesamtspielzeit: 30:17, Erscheinungsjahr: 1981

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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