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Christoph Karrer (Amon Düül II) am 2. Januar 2024 verstorben

Mike Pinder (Ex-The Moody Blues) am 24. April 2024 verstorben

Spricht man über Krautrock, dann wird nach kurzer Zeit der Name Amon Düül fallen. 1967 aus der Studentenbewegung der 1960er heraus gegründet war die Band eine Künstler-Kommune und erreichte bald einen kultigen Status, den sie sich bei Treffen und Demos der politischen Jugend erspielte.

Aber es schlugen zwei Herzen in der Brust der Band. Das eine durchaus in Richtung Anarchie und das andere pulsierte konservativ. Musikalisch bedeutete das, dass der eine Teil von Amon Düül eher politisch, denn musikalisch war, denn sie nahmen jeden auf, der in die Band wollte –  unabhängig von musikalischen Fähigkeiten. Der andere Teil von Amon Düül legte Wert auf musikalisches Können und so kam es 1968 schließlich zum Split und neben Amon Düül gab es nun auch Amon Düül II.

Chris Karrer war Gründungsmitglied der Originalband, aber er wechselte bei der Trennung zur neuen Formation. Amon Düül löste sich 1979 auf, die IIer-Version ist bis dato nicht aufgelöst. Liest man sich in die Bandhistorie etwas ein, wird man feststellen, dass der Amon Düül II-Kosmos ein gewaltiger ist, denn man stößt bei Kreuz- und Querverweisen auf Namen wie Embryo, Rainer Werner Fassbinder, Uschi Obermaier, Klaus Doldinger, Udo Lindenberg, MM Westernhagen, Popol Vuh, Jutta Weinhold, Münchner Freiheit, Hawkwind (herrlich auch deren Gag mit Amon Düül III) … .

Zwischendurch gab es Amon Düül (UK) und auch eine Amon Düül-Reunion ist zu verzeichnen – es ist kompliziert und ich empfehle bei Interesse, sich einzulesen: es ist aber nicht nur kompliziert, sondern zeigt auch, mit welchen hochkarätigen Musikern man es zu tun hat und leider auch hatte.

Ebenfalls empfehlen möchte ich die krautige Jazz Rock-Band Missus Beastly, eine der vielen Gruppen, bei denen Karrer auch zu hören war.

Christoph Karrer verstarb laut Bandmitteilung am 2. Januar 2024 im Alter von 76 Jahren; wie Renate Knaup (Amon Düül II, Popol Vuh) mitteilte, friedlich im Kreise seiner Familie.

R.I.P. Chris, du bleibst für immer ein äußerst wichtiger Mensch in der deutschen Musik-Historie.

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