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Fred Chapellier / Straight To The Point – CD-Review

Schöne bunt ist das Cover und klappt man die Verpackung auf, geht es farbenfroh weiter.
2022 brachte der 1966 geborene französische Blueser Fred Chapellier sein Album "Straight To The Point" auf den Markt.
Da ist seit der Besprechung von Electric Fingers schon eine Menge Wasser den Rhein runter geflossen.
Ja, den Protagonisten bringt man gerne in Verbindung mit Nico Wayne Toussaint.
Der ist auf der vorliegenden Platte nicht mit von der Partie.
Neal Black hatte beim Song "Mother Earth" die Finger am Stift, um gemeinsam mit Fred Chapellier den Text zu verfassen.
So gehen die Credits bei drei Liedern ausschließlich auf Fred Chapellier zurück.
"Straight To The Point"-Keyboarder Jimmy Britton schrieb zwei Nummern und weitere Tracks komponierte Fred Chapellier im Verbund mit zum Beispiel Billy Price, der in Kooperation mit dem Franzosen bereits diverse Alben veröffentlichte.

Mit über dreiundfünfzig Minuten ist das Album angemessen gefüllt.
Wer im Blues-Segment nichts mit Bläser-Sounds am Hut hat, der kann schon hier damit aufhören zu lesen, denn das Horns-Dreigestirn Michel Gaucher, Pierre D’Angelo sowie Eric Mula decken fast alle Lieder mit ihren Blechblas- beziehungsweise Holzbläser-Instrumenten ab.
Dazu sei allerdings auch erwähnt, dass diese Leute echt etwas verpassen, denn "Straight To The Point" strotzt nur so vor Blues-Kompetenz.

Den Titel "Basketfull Of Blues" des abschließenden Songs der Tracklist, von Jimmy Britton geschrieben, könnte man direkt als Hinweis auf die Klasse der Scheibe hernehmen.
Obwohl … hier wendet sich der Blueser mit seiner fantastischen Band dem in einer Lounge gespielten Jazz zu. Der Tastenmann setzt in diesem Slow Motion-Lied auf herrliche Piano-Läufe und Bassist Christophe Garreau ist für eine Tieftöner-Ausnahme zuständig, denn der zupft hier die dicken Kontrabass-Saiten.
Auch wenn sich die letzte Nummer vielleicht als eine Art Ausreißer anhört, wird dem Jazz in geschickter Form bereits vorgearbeitet. "Way Past Midnight" groovt und changiert kunstvoll in einem nicht genauer zu bezeichnenden Bereich zwischen Blues und Jazz.

Wenn bei Fred Chapellier separat die Slide-Gitarre gelistet wird, dann dürfen sich die Leute vor den Lautsprechern auch über diesen speziellen Sound freuen.
Sehr willkommen sind auch die Ausflüge in die Verästelungen des Zwölftakters. Latin- oder Funk-Würzungen werden qualifiziert intoniert. Da geht, auch in relaxten Phasen, die Stimmung steil.
Fred Chapellier hat sich mit verdammt fähigen Musikern umgeben. Auf "Straight To The Point" ist alles wie aus einem Guss.
Ein kleiner Kritikpunkt darf dennoch genannt werden, denn Gipsy Bacuets Chor-Stimme kommt nicht so deutlich rüber, ist eher im Sound integriert.
Super, wie es groovt und auch rockt.

Schon nach "Blues On My Radio" hat Fred Chapellier einen in den Bann gezogen.
Spätestens nach "I’ve Got To Use My Imagination", einem Song, der von Gladys Knight & The Pips bekannt ist, ist man gefangen von "Straight To The Point".
Beide Daumen hoch für Fred Chapellier und seinem Album.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Fred Chapellier:

Fred Chapellier (lead vocals, rhythm guitar, lead guitar, slide guitar, backing vocals)
Guillaume Destarac (drums, percussion)
Christophe Garreau (bass, upright bass – #12)
Patrick Baldran (rhythm guitar)
Jérémie Tepper (rhythm guitar)
Michel Gaucher (alto saxophone, tenor saxophone)
Pierre D’Angelo (baritone saxophone)
Eric Mula (trumpet)

With:
Jimmy Britton (keyboards – #1,2,4,5,7,9,10,12)
Vic Martin (keyboards – #1,3,6,11)
Gipsy Bacuet (backing vocals – #1,4,7)

Tracklist "Straight To The Point":

  1. Blues On My Radio (4:09)
  2. I’d Rather Be Alone (5:09)
  3. I’ve Got To Use My Imagination (5:11)
  4. Mother Earth (5:05)
  5. Remnants (4:08)
  6. Juliette (4:12)
  7. Same For You And Me (4:31)
  8. Tend To It (6:41)
  9. Racing With The Cops (4:30)
  10. Way Past Midnight (4:09)
  11. Where Eagles Die (3:35)
  12. Basketfull Of Blues (3:48)

Gesamtspielzeit: 54:33, Erscheinungsjahr: 2022

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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