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Jennifer Kowa / Slow Down – LP-Review

Jennifer Kowa / Slow Down – LP-Review

Dick, schwarz, fett glänzend und schwer präsentiert sich die Vinyl-Ausgabe von Jennifer Kowas Album "Slow Down", dessen CD-Pendant Kollege Wolfgang vor etwa einem Jahr bereits rezensiert hat. Das Label Sireena tut gut daran, diese intim wirkende Sammlung von zehn Songs auch auf limitiertem Vinyl Mitte Januar 2021 zu veröffentlichen, denn die Musik entschleunigt, wie auch Wolfgang damals schrieb.

Und sie entschleunigt umso mehr, wenn der fette schwarze Rundling auf einem Plattenteller gemächlich seine Runden dreht.

Jennifer Hensel hieß Frau Kowa damals, als sie mit der Krautrockband Octopus unterwegs war, mit dem Gitarristen Pit Hensel verheiratet war, und drei Alben auf den Markt brachte.
Anfang der Achtziger gründete sie mit dem Gitarristen und ihrem späteren Ehemann Winfried Kowallik aka Win Kowa die Band The Radio und veröffentlichte später unter dem Namen Kowa acht Alben. Daneben produzierten Jennifer und Winfried Musik für Film und Werbung und erreichten damit im Biz hohe Anerkennungen.

Nun liegt mit "Slow Down" Jennifers Solodebüt vor und das glänzt durch charmante Unaufgeregtheit, verströmt einen intimen Charakter und glänzt durch wohldosiertes und akzentuiertes Gitarrenspiel, dem, wie Wolfgang auch bemerkte, dieser lässige Knopfler-Touch anhaftet. Da Jennifer 1982 das Spielen des Viersaiters erlernte, bedient sie nun auf ihrer Platte auch dieses Instrument. Aber nicht immer, denn mit Rupi Schwarzenburger ist ein Upright Bass-Player im Line-up und der Kontrabass sorgt für, bzw. unterstreicht, den ab und zu leicht jazzigen Unterton mancher Stücke.

"Slow Down"-Lyrics sind im Innenteil des Fold Out-Covers nachzulesen und handeln von allerlei Lebensgeschichten. Die Stücke entstanden in loser Folge von 2015 bis 2019 und bieten im Einklang mit der Musik ein perfektes Entspannungsmedium. Gerade in der jetzigen Jahreszeit bietet es sich an, den Songs mit einem Heißgetränk (mit oder ohne Add-on) zu lauschen. Die Platte ist auch hervorragend geeignet aufgelegt zu werden, wenn man nicht so richtig weiß, ob man nun lieber Jazz, Metal oder Blues hören mag. Will sagen, Jennifer Kowas "Slow Down" ist eine dieser Scheiben, die immer gehen und die man manchmal geradezu braucht.

Die Symbiose aus Tasten, Saiten, Schlagzeugbesen und der warmen Stimme ist gelungen und – wie gesagt – dem drehenden Plattenteller zuzuschauen, tut ein Übriges. Und Jennifer hat Recht, wenn sie in "About You" »… take the pressure of my heart …« singt. Das schafft dieses Album locker.
Also beeilen, denn das Vinyl ist limitiert.


Line-up Jennifer Kowa:

Jennifer Kowa (vocals, bass)
Win Kowa (guitars, keyboards)
Tony Capell (drums, percussion)
Rupi Schwarzenburger (upright bass)

Tracklist "Slow Down":

Side A:

  1. Slow Down
  2. On The Beach
  3. Road To Nowhere
  4. About You
  5. Sorry

Side B:

  1. Expect
  2. We’ve Been Strangers
  3. Keep This Fire Burning
  4. True Love
  5. Angry Young Man

Gesamtspielzeit: 39:14, Erscheinungsjahr: 2021

Über den Autor

Ulli Heiser

Hauptgenres: Mittlerweile alles, was mich anspricht
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