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King Size Taylor / Dr. Feelgood, The Brits Are Rocking Vol. 3 – CD-Review

King Size Taylor / Dr. Feelgood, The Brits Are Rocking Vol.3

Edward Taylor, 1939 in Liverpool geboren, soll wohl von recht großer Statur sein, darum der Spitzname 'King Size'. Wie viele seiner Landsleute widmete er sich früh der beliebten Skiffle-Musik, bevor, neben Folk, letztlich der Rock’n’Roll das Ziel war. Hierzulande wurde der Mann bekannt, als er sein erstes Gastspiel in Deutschland in Hamburg im berühmten Star Club gab, das war 1962, als King Size Taylor And The Dominoes. In Hamburg erfolgten auch alsbald Schallplattenaufnahmen.

Und wie sich im üblicherweise dicken Booklet – ganz so wie man es von Bear Family Records kennt – nachlesen lässt, war das im September 1963 im Polydor Studio, Gebäude M1, Rahlau 128, Hamburg-Tonndorf. Doch bereits zuvor spielte die Band (wahrscheinlich stammen die Aufnahmen daher) in der Friedrich-Ebert-Halle, Alter Postweg 36, Hamburg-Harburg. (#7,9,25). Von dort sind auch aus dem Jahr 1964 noch weitere Songs dokumentiert. Die frühesten Aufnahmen dieser Kompilation stammen aus 1958, aus Sam Hardie’s House in Liverpool. Das sind Titel, die seinerzeit im Wohnzimmer des Pianisten aufgenommen wurden (#28-31).

Diese CD ist die dritte Veröffentlichung in der CD-Serie 'The Brits Are Rocking' und die Songs stammen von den Plattenfirmen Philips, Polydor und Ariola.

Nicht nur von den Dominoes, sondern auch von The Shakers wird der Musiker begleitet und wir hören die typisch britische Variante des Rock’n’Rolls jener Tage, mit einem Hauch R&B, wie man dem Opener "Heebie Jeebies" gleich entnehmen kann. Hier brilliert vor Allem der Saxofonist Howie Casey mit einem quirligen Solo, aber auch von John Frankland hören wir ein wildes Gitarrensolo. Dieses ist übrigens eine der Liveaufnahmen aus 1964. Insgesamt gehen die Kompositionen ganz locker über die Bühne, Rock’n’Roll mit der Ausrichtung zur Beatmusik, das ist gute Party-Musik, mit Enthusiasmus und Leidenschaft gespielt.

Und so haben wir einen tollen Überblick über das Schaffen eines Künstlers, der sich 1967 aus dem Showgeschäft zurückzog. Seit 2006 lebt er wieder in Hamburg und tritt hier regelmäßig als Sänger und Gitarrist auf.


Line-up King Size Taylor:

Edward 'King Size' Taylor (vocals, guitar)
Charlie Flynn (lead guitar – #28-31)
Bobby Thompson (bass)
Sam Hardie (piano)
Cliff Roberts (drums – #28-31)
John Frankland (guitar)
Gibson 'Gibbo' Kemp (drums)
Howie Casey (saxophone)
Dave Woods (saxophone)

 Tracklist "Dr. Feelgood, The Brits Are Rocking Vol. 3":

  1. Heeby Jeebies (2:32)
  2. All Around The World (3:22)
  3. Dr. Feelgood (2:12)
  4. She Said Yeah (1:41)
  5. Hippy Hippy Shake (2:32)
  6. Hello Josephine (2:48)
  7. Slow Down (3:12)
  8. Sweet Little Sixteen (2:18)
  9. Never In A Hundred Years (2:04)
  10. Money (2:59)
  11. Bad Boy (2:01)
  12. Sherry Baby (2:37)
  13. Whole Lot Of Lovin' (1:42)
  14. Stupidity (2:18)
  15. Long Tall Sally (1:54)
  16. Domino Twist (2:43)
  17. Short On Love (2:14)
  18. Memphis, Tennessee (2:47)
  19. Mashed Potatoes And Hot Pastrami (2:29)
  20. Lipstick, Powder And Paint (2:03)
  21. Slippin' And Slidin' (2:38)
  22. Twist And Shout (2:13)
  23. Dizzy Miss Lizzy (3:22)
  24. I Can Tell (3:02)
  25. The Fortune Teller (2:14)
  26. You Can’t Sit Down (2:34)
  27. I’m Late (2:00)
  28. Sad And Blue [Private Recording] (2:22)
  29. Saw My Baby With Another Guy [Private Recording] (1:54)
  30. Matchbox [Private Recording] (2:07)
  31. Good Golly Miss Molly [Private Recording] (2:01)

Gesamtspielzeit: 75:27, Erscheinungsjahr: 2020

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
Meine Seite im Archiv

Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

1 Kommentar

  1. Mario

    Hallo, kleine Ergänzung zu King Size Taylor, zumindest im reiferen Alter einer der freundlichsten Musiker, die ich kennengelernt habe: er wurde nicht von den Shakers begleitet, sondern er und die Dominoes waren die Shakers. Von den anwesenden Mitgliedern der damaligen Gruppe wurde dies im Rahmen eines Gespräches bei der Veranstaltung „Hamburg Sounds“ in Hamburg 2006 ebenso bestätigt wie der Umstand, dass die Aufnahmen vormittags nach einer Auftrittsnacht im Star-Club gemacht wurden. Die Musiker waren alles andere als ausgeruht und mit der Qualität der Aufnahmen selbst nicht zufrieden. Das Pseudonym Shakers wurde gewählt, da die Gruppe bei Ariola unter Vertrag war und nicht bei Polydor, die die LP dann veröffentlichte. Die Shakers-LP gibt es als CD und Bear-Family hat, soweit ich erkenne, 10 von 16 Titeln auf die von Euch vorgestellte CD gebracht.

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