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Laura Meade / The Most Dangerous Woman In America – CD-Review

Laura Meade / The Most Dangerous Woman In America

Laura Meade war schon zweinmal thematisch abgehandelt worden, mit ihrem 2007er Solo-Debüt sowie der 2018er Platte Remedium.
Die Sängerin der Prog Rock Band IZZ wird auch auf ihrer neuen Platte, "The Most Dangerous Woman In America", von einigen Bandmitgliedern begleitet. Bezüglich des Inhalts der Scheibe wird darauf verwiesen, dass es sich grundsätzlich um ein Konzeptalbum handeln soll. Erzählt wird demnach die Geschichte einer Frau, die zum Schweigen gebracht wurde und die man vergessen hat.
Der CD liegt ein Kärtchen bei, in dem folgender Text abgedruckt ist: »There have been so many people throughout history – many of them women – who stand up for themselves, stand up for what they believe in, and experience great pain and suffering for doing so, their memories and voices lost along the way to gossip and rumor. I hope that this album, in some small way, honors and gives voice to the forgotten.«

Ein tapferer und kämpferischer Hintergrund, der in den Texten gut nachzuvollziehen ist, zumal diese alle im Booklet nachzulesen sind. Nur zum Eröffnungstitel, "On The Shores Of The Seine", gibt es keinen Text, der etwa neunundzwanzig Sekunden lange Song enthält Meeresrauschen und einen kurzen Text in französischer Sprache, abwechselnd von einer Frau und einem Mann vorgetragen.
Mit "Leaving" startet es dann richtig, sehr elektronisch im Sound angelegt, jedoch wesentlich treibender und rockiger angetrieben als die Stücke auf "Remedium". Schließlich führt die Protagonistin jedoch hier fort, was sie auf jenem Album begann – Songs fern jedes Mainstreams, mitunter wieder mit dieser Assoziation zu einigen Titeln von Kate Bush und dennoch stark individuell geprägt.
Jedoch fällt die einerseits kraftvollere Ausführung vieler Songs auf und andererseits die stärker ausgeprägte elektronische Ausrichtung, mit vielen Synthie-Parts und elektronischem Schlagzeug. Ferner habe ich den Eindruck, dass sich auf "The Most Dangerous Woman In America" auch einige Passagen eingeschlichen haben, die gar ein wenig mehr in Richtung Prog Rock tendieren, zum Beispiel die auslaufende Instrumentierung von "Burned At The Stake".

Verspielter und verträumter wirken solche Stücke wie "Iconoclast", die mich dann wieder an "Remedium" erinnern und mir selbst ein wenig besser gefallen, gerade, weil anlässlich einer solchen Atmosphäre auch der Gesangsvortrag stimmiger erscheint. Diesem, wie auch allen anderen Titeln, ist ihre eigenwillige, teils verschachtelt und übereinander geschichtete Art der Arrangements. Bei Nummern wie "Doesn’t Change A Thing" muss ich wieder an ähnlich aufgebaute Songs von Kate Bush denken, diese Stimmung taucht jedoch stets in verschiedenen Passagen wieder auf.

In der Regel sind die Tracks alle nicht so sehr lang, nur der Titelsong mit einer Länge von etwas über acht Minuten fällt da ein wenig (positiv) aus dem Rahmen, zeigt aber auch, welche Möglichkeiten eine längere Spielzeit bietet. Und so wird hier mehr aus dem Vollen geschöpft, ich halte diesen Song für den interessantesten der Platte, und auch hier vielleicht ein Plus für Freunde des Prog Rocks, weil dieses Genre hier auch wieder ansatzweise aufgegriffen wird.


Line-up Laura Meade:

Laura Meade (vocals, keyboards)
John Galgano (bass guitar, additional keyboards, electric guitar)
Brian Coralian (V-drums, electronic drums, percussion)
Tom Galgano (keyboards)

Tracklist "The Most Dangerous Woman In America":

  1. On The Shores Of The Seine
  2. Leaving
  3. Burned At The Stake
  4. Iconoclast
  5. End Of The Road In Hollywood
  6. Doesn’t Change A Thing
  7. The Most Dangerous Woman In America
  8. The Shape Of Shock
  9. Forgive Me
  10. Tell Me, Love

Gesamtspielzeit: 39:50, Erscheinungsjahr: 2021

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
Meine Seite im Archiv

Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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