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Martin Engeliens Go Music – Konzertbericht, 14.04.2023, Die Butze, Tönisvorst

Am 14. April 2023 trat Martin Engeliens Go Music in der Butze, Tönisvorst, auf.
Die Butze informiert: »[…] Mit Vanesa Harbek bereichert eine außergewöhnliche Künstlerin das Go Music Line Up, die ihre Wurzeln in Buenos Aires, Argentinien hat und seit 2017 in Berlin lebt. Vanesa veröffentlichte im Januar 2022 ihre erste Latin Bluesrock Produktion namens Visiones. […] Motor, Organisator, Moderator und Bassist der Band ist Martin Engelien. […] Als Gründungsmitglied der Klaus Lage Band tourte Martin mit Songs wie "1000 und eine Nacht" und "Monopoli" über 20 Jahre durch die deutschsprachigen Länder. […]
Der für seine ausgefeilten Beats und virtuose Soli weltbekannten Drummer Thomas Lieven begann seine Karriere mit 16 Jahren als Preisträger von 'Jugend Jazzt' und seiner ersten Band Kinder schöner Väter. Seit seiner Festanstellung 2004 bei der Big Band der Bundeswehr spielt er jährlich über 100 Konzerte im In- und Ausland quer durch alle Genre, von Jazz bis Rock und Pop. Zudem war und ist er Drummer bei Weltmusikern wie der Stefan Raab, Kid Rock und Ich und Ich. […]
Kai Weiner weiß dem Klang seiner Tasten ein ganz eigenes Leben einzuhauchen. Seine Leidenschaft gilt dem Funk, Surf, HipHop und Blues. […] Weitere Erfahrungen konnte der Keyboardspieler und Sänger aus Mühlheim am Theater Köln und Bonn sammeln und belegte beim Wuppertaler Jazzkontest den ersten Platz. […]«

Martin Engeliens Go Music im April 2023 in der Butze Tönisvorst

Martin Engeliens Go Music im April 2023 in der Butze Tönisvorst

Zu zirka einhundertfünfunddreißig Minuten Go Music-Konzert in der Butze, Tönisvorst, lässt sich das Folgende berichten: Auch bei dieser Go Music war ordentlich was los.
Der Streifzug durch Vanesa Harbeks Alben "Visiones" und Lady On The Road bildete nur eines der Highlights dieses Auftritts in der Butze, Tönisvorst.
In beeindruckenden Interpretationen rief das Quartett den Blues auf den Plan. Der "Rooster Blues" geht zurück auf Lightnin' Slim. Don Nix' "Going Down" sorgte für große Stimmung im Publikum. Peter Greens "Black Magic Woman" servierte die Combo in einer speziellen Version. "Something Got Me Started" (Simply Red) sowie Bobby Hebbs One-Hit-Wonder "Sunny" bedienten die Abteilung Soul.
Platz für einen Reggae gab es bei Bob Marleys "No Woman, No Cry". Latin und Tango rundeten die Genre-Bezüge ab und als Zugabe feierten die Band sowie das Publikum Creedence Clearwater Revivals "Proud Mary". Da Vanesa Harbek diese Nummer sang, durfte auch ein Bezug zu Tina Turner angebracht sein.

Den Einstieg ins Konzert-Geschehen markierte das Stück "Be Kind". In knapp zwanzig Minuten stellten sich Vanesa Harbek, Kai Weiner, Thomas Lieven und Martin Engelien mit wunderschönen Soli vor. Die mittlerweile in Berlin wohnende Gitarristin gab eine erste Kostprobe ihrer Fantasien. Der Meister an den weißen und schwarzen Tasten servierte dem Publikum einen richtig coolen Alleingang. Thomas Lieven verdeutlichte den Leuten vor der Bühne, was es hieß, ein richtig druckvolles Solo zu trommeln und Martin Engelien zupfte die vier dicken Saiten seines schwarzen Tieftöners sehr fließend, ohne auf eine geslappte Einlage zu verzichten.

In Vanesa Harbeks Seele wohnten Blues, Latin und Tango in trauter Dreisamkeit. Mit ihren Soli sorgte sie für Begeisterung beim Publikum. Oft schraubte sie sich in einen wahren Rausch der Emotionen. Ihr Gitarren-Riffing hat hohes Niveau. Die Latin- sowie Tango-Expertisen waren erste Sahne und die drei Musiker sorgten für ein höchst einfühlsames musikalisches Umfeld für die aus Argentinien stammende Künstlerin. Toll!
Kai Weiner zog mit seinen traumhaften Tastenfahrten, in denen nicht nur einmal der Jazz aufblitzte, für Szenenapplaus. Er sang "Something Got Me Started" sowie "Sunny" mit ganz viel Soul-Feeling auf seinen Stimmbändern. Klasse!

Martin Engelien (bass,backing vocals)

Martin Engelien (bass,backing vocals)

Thomas Lieven hatte den Groove im Blut. Bei seinen Drummings sorgte er für rockenden Druck und zeigte sich in dezenter Taktung bei den balladesken Momenten. Apropos Balladen: Das aus der Feder von Astor Piazzolla stammende "Vuelvo Al Sur" fütterte die Gänsehaut. Vanesa Harbek servierte uns ein wunderschönes Solo aus der Latin-Seele und ihr Gesang war außerhalb jeglicher Kritik. Bei "Sunny" erklomm die Gitarristin den Funk-Berg, allerdings nicht auf einem vorgeschriebenen Wanderpfad, sondern sie fand ihren ganz persönlichen Weg zur Spitze.

Es gab auch Heavy Blues Rock auf die Ohren. Schwergewichtig präsentierte man "Trying", verziert mit Hammer-Soli von Kai Weiner und Vanesa Harbek. Ganz speziell sorgte der "Vaneska Tango" für eine besondere Atmosphäre in der Butze. Hier erlebte man eine der Situationen, in der die Protagonistin ihrer Emotionen quasi freien Lauf ließ. Vanesa Harbek hatte den Tango im Blut. Großartig!

Musikalische Konversationen führte Martin Engelien mit Kai Weiner und Vanesa Harbek. Ganz besonders hervorheben sollte man die Interaktion zwischen dem Bassisten und Thomas Lieven. Eine solche Einlage ist immer außergewöhnlich, denn für einen Schlagzeuger dürfte es sich wohl um eine Herausforderung handeln, wenn tiefe Töne in Rhythmik umgesetzt werden sollten. Highlight!

Auch Kai Weiner stellte sich der Komplexität der Bass-Vorlagen. Beeindruckend, wie er einen Martin Engelien sozusagen konterte. Überhaupt schöpfte Kai Weiner aus einem überdimensionalen Fass der Ideen. Auch er schraubte sich phasenweise in den Himmel der Wohlklänge. Seine Gefühle tanzten auf den Tasten.
Klasse, wie Martin Engelien in "Sitting In The Boat Dock" das so beliebte Go Music-Soli-Karussell in Gang setzte. Mit zunehmendem Tempo wechselten die Alleingänge von Kai Weiner zu Vanesa Harbek zu Thomas Lieven und jede einzelne Runde endete bei Martin Engelien. In der "Proud Mary"-Zugabe setzte es letzte Ausrufezeichen.
Tja, was soll jetzt noch geschrieben werden? Doch, ein dickes Dankeschön an diese Go Music. Hut ab, Kai, Martin, Thomas und Vanesa!

Wir bedanken uns bei Martin Engelien für den Platz auf der Gästeliste.
Für die Go Music im Mai werden vom Go Music-Organisator Martin Engelien Sängerin/Keyboarderin Michelle Poh, Sänger und Gitarrist Jürgen Scholz und Schlagzeuger Dirk Brand angekündigt.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Live-Musik.


Line-up Martin Engeliens Go Music:

Vanesa Harbek (vocals, guitars)
Kai Weiner (vocals, keyboards)
Martin Engelien (bass,backing vocals)
Thomas Lieven (drums)

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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