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Memphis Slim / Rocks – CD-Review

Die "Rocks"-Serie bei Bear Family Records wird mit einem Album von Memphis Slim fortgesetzt.

Dazu schreibt das Label unter anderem:
»[…] Zu Lebzeiten war Memphis Slim wahrscheinlich der bekannteste Bluessänger der Welt. Er zog von Memphis nach Chicago und schließlich in den frühen 1960er Jahren nach Paris. Ohne Übertreibung kann man sagen, dass Memphis Slim mit den Besten der Besten rocken konnte – und diese CD wird es beweisen! […]«

Weiterhin lesen wir:
»[…] Die 29 rockigen Titel auf dieser Bear Family Records CD wurden alle in den USA aufgenommen, bevor Slim nach Paris zog.  Sie entstanden, als Slim noch fester und einflussreicher Bestandteil der amerikanischen schwarzen Musikszene war – in jenen Tagen, als R&B noch Rock and Roll war, aufgenommen zwischen 1942 und 1961. […] Die Kompilation beinhaltet u.a. Slims Originalversion von Nobody Loves Me, seinem bekanntesten Song, der in Every Day I Have The Blues umbenannt und von den Giganten des Jazz, Blues und Rock aufgenommen wurde. […] Zusammenstellung und Anmerkungen des britischen Blues- und R’n’R-Experten Marvin Hawkins. Ein farbiges, illustriertes 36-seitiges Booklet und eine sorgfältige Klangrestaurierung runden diese wichtige Veröffentlichung ab. […]«

Mit von der Partie sind Bassist Willie Dixon sowie Muddy Waters an der Gitarre in "Love My Baby".
Zu Matt Murphy heißt es bei Bear Family Records:
»[…] 'Guitar' Murphy erlangte große Bekanntheit durch den Film "Blues Brothers". Bluesmusiker und Produzent Willie Dixon sagte gegenüber "Living Blues", dass Matt 'definitiv der beste Gitarrist ist, der beste, den ich je gehört habe'. […]«

Bei dieser "Rocks"-Veröffentlichung weiß gar nicht, wo man anfangen soll.
Bevor die Musik unter die Lupe genommen wird, vielleicht etwas zum Booklet. Martin Hawkins hat hier ganze Arbeit abgeliefert. Es gibt in dem umfangreichen Booklet so viele fundierte Informationen zu lesen oder zu erfahren. Da werden selbst Memphis Slim-Kenner mit der Zunge schnalzen. Zu jedem Song gibt es Hintergrundwissen. Dann ist das Heft auch noch mit tollen Fotos aus der Karriere des Protagonisten bebildert. Beide Daumen hoch für das Booklet.

Die fast achtundsiebzig Minuten sind von vorne ("Rocking The Pad") bis hinten ("Rockin' The House") ein Genuss.
Die neunundzwanzig Songs sind einfach Stimmungsmacher. Ganz gleich, ob man die in unterschiedlichen Arrangements der immer präsenten Horn-Section oder die Chor-Einsätze bewundert. Die Leute vor den Lautsprechern freuen sich über die Vielzahl an Bläser-Einsätzen, aussagekräftigt fundamentiert durch unzählige Soli. Natürlich legt Memphis Slim in allen Belangen davon Zeugnis ab, welch ein toller Musiker er war.

Oh wie schön!
Der von einem Piano-Groove begleitete Gesang von Willie Dixon sowie Memphis Slim in "Kilroy Has Been Here" ist einfach klasse und Muddy Waters bemerkenswerter Gitarren-Beitrag bei "Love Me Baby" ist hervorragend. Man kann Willie Dixons Lob über Matt Murphy voll zustimmen. Der Mann ist eine Offenbarung.
In einer nicht unerheblichen Anzahl von Nummern ranken sich die Texte um Frauen. Auch hier höchst interessant, wie sich die Songs unterscheiden.
Geradezu furios ist Memphis Slims instrumentaler Solo-Song "She’s Alright".

Mit Memphis Slim in der Hauptrolle ist diese "Rocks"-Ausgabe nicht nur höchst interessant, sondern auch eine bestechende Werkschau seines Schaffens von 1942 bis 1961.
In allen Belangen (Digipak-Verpackung, Booklet, Musik) gehen beide Daumen nach oben.
Aus der Pressemitteilung:
»[…] Memphis Slim rockt, ganz sicher! […]«
Volle Zustimmung!
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Memphis Slim:

Memphis Slim (vocals, piano)

Matt Murphy (guitar – #7,10,13,19,20,22,24,25,27-29)

Ike Perkins (guitar – #16)

Muddy Waters (guitar – #26)

Charles Ferguson (saxophone – #1,21)

Neil Green (tenor saxophone – #1,6,7,13,22, saxophone – #21)

Alex Atkins (alto saxophone – #2,4,5,9,10,12,14-18,24,25,29)

Ernest Cotton (tenor saxophone – #2,4,5,9,10,12,14,15,24,25,29)

Purcell Brockenburgh (tenor saxophone – #6,13)

Jimmy Conley (tenor saxophone – #7,22)

John Calvin (tenor saxophone – #10,11, alto saxophone – #19,20,24,25,27-29)

John Board (tenor saxophone – #11,20,27,28)

Timothy Overton (tenor saxophone – #16,17,18)

Henry Taylor (bass – #1,21,22)

Charles Jenkins (bass – #2,9)

Leroy Batchelor (bass – #3,8)

Henry Taylor (bass – #5,7,13)

Willie Dixon (bass – #4,5, vocals – #5)

Sam Chatmon (bass – #10,19,20,24,25,27-29)

Big Crawford (bass – #12,14,15)

Alfred Elkins (bass – #16,18)

Betty Overton (bass – #17)

Otho Allen (drums – #1,7,13,21,22)

Oscar Larkin (drums – #6,16)

Bill Stepney (drums – #10,11,19,20,24,25,27-29)

Leon Hopper (drums – #18)

probably Tyrell 'T' Dixon (drums – #4,5)

possibly Francis Clay (drums – #26)

Unknown (duel vocals – #6)

Unknown (tenor saxophone – #16)

Unknown (bass – #26)

Tracklist "Rocks":

  1. Rocking The Pad (2:36)
  2. Harlem Bound (2:38)
  3. Old Taylor (2:38)
  4. Rockin' The House (2:45)
  5. Kilroy Has Been Here (2:43)
  6. No Mail Blues (2:45)
  7. Memphis Slim U.S.A. (2:53)
  8. Beer Drinking Woman (3:19)
  9. Pacemaker Boogie (2:46)
  10. Wish Me Well (2:58)
  11. Big Bertha (2:05)
  12. Nobody Loves Me (2:31)
  13. Back Alley (3:01)
  14. If You Live That Life (2:03)
  15. Midnight Jump (2:42)
  16. Trouble, Trouble (2:38)
  17. Slim’s Boogie (2:42)
  18. The Girl I Love (2:43)
  19. What’s The Matter (2:24)
  20. Lonesome [Blues Blues] (2:26)
  21. Tia Juana (2:50)
  22. She’s Alright (2:37)
  23. Walkin' The Boogie (3:23)
  24. Gotta Find My Baby (2:20)
  25. Sassy Mae (2:47)
  26. Love My Baby (2:49)
  27. I’m Lost Without You (1:58)
  28. Let The Good Times Roll Creole (2:29)
  29. Rockin' The House (2:06)

Gesamtspielzeit: 77:37, Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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