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Neville Staple / Return Of Judge Roughneck – CD-Review

Neville Staple-Return Of Judge Roughneck-CD-Review

Okay, mal wieder was Neues von einem alten Bekannten. Neville Staple hat nämlich nicht nur bereits ein sehr bewegtes Leben hinter sich, sondern war auch Gründungsmitglied der legendären Ska-Band The Specials sowie auch Fun Boy Three. Die im Albumtitel genannte (fiktive) Person des Judge Roughneck (Richter Hartnacken, Anm. d. Rez.) tauchte erstmalig auf dem Debütalbum der Specials auf und wurde für diese neue Soloscheibe sozusagen reanimiert. Und mit dem Titelsong geht es dann auch gleich schon los. Das ist cooler, authentischer Ska, der da aus den Boxen strömt. Vorgetragen mit einem Mörder-Groove lassen sich auch ein heißes Saxophon und ein cool im Hintergrund klimperndes Piano nicht lumpen, während das Solo der Trompete und dem Sax in schönem Wechsel gehört. Authentisch ist diese ganze Chose auch deshalb, weil Neville Staple selbst kein unbeschriebenes Blatt bezüglich der Gefängnis-Bücher von Coventry, England ist. Dabei sollte aber auch gesagt werden, dass es sich diesbezüglich um Episoden in seinem jungen Leben handelte.

Auf den ersten zwölf Tracks dieser Scheibe finden wir sowohl brandneue Stücke, wie auch Klassiker der jamaikanischen Reggae-Musik, aufgemöbelt mit modernem Sound und natürlich ganz frischer Herangehensweise. Zu diesen ersten Frühlingstagen mit viel Sonne und neu erwachender Lebensfreude passt diese Mucke natürlich wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Die Songs kommen sehr abwechslungsreich komponiert wie auch arrangiert und besondere Freude macht immer wieder das sehr starke Piano von Joe Atkinson. Neville Staple ist natürlich der Chef vor dem Gesangsmikro, wird aber auch immer klasse von seiner Ehefrau Christine Sugary Staple, George Sutton sowie Daddy Woody unterstützt.

Bei einem der besten Tracks der Platte handelt es sich um "Crime Don’t Pay" und zwar einfach aus dem Grund, weil es über einen fast schon unverschämt coolen Groove und dazu auch noch sehr eingängige Gesangsmelodie verfügt. Dem um nicht sehr viel nach steht "Gang Fever" mit fast den gleichen Attributen, nur nicht ganz so prägend und eingängig ausgefallen. Sonne, Musik und Politik bietet "Politician Man", wobei hier die Bläser eine ganz große Rolle spielen. Nicht unterschätzt werden sollte aber auch die bärenstarke Rhythmus-Abteilung mit Steve Armstrong am Bass sowie Matthew Bane an den Fellen, die sehr viel von diesem speziellen Sound ausmachen. Als Anspieltipps werfe ich mal den Titelsong, "Crime Don’t Pay", "Politician Man" sowie das coole "Enjoy Yourself" in die Runde.

Bei den restlichen neun Tracks handelt es sich um die sogenannten 'Dub Specials' und auch hier wird der Freund dieser Stilrichtung seine Freude haben. Insgesamt also eine tolle Geschichte und – wie bereits erwähnt – die perfekte Musik für die ersten Frühlingstage mit viel Sonne und diesem speziellen Geruch in der Luft. Das Album ist neben der CD-Version übrigens auch als limitierte Doppel-LP zu haben. Anchecken lohnt sich auf jeden Fall!


Line-up Neville Staple:

Neville Staple (lead vocals)
Paul Sampson (guitars)
Carl Moreton (guitars – #2,4,8,9,11, background vocals – #2)
Billy Shinbone (guitar – #7)
Steve Armstrong (bass, background vocals)
Adam Keary (double bass & strings – #12)
Matthew Bane (drums)
Joe Atkinson (keyboards, piano)
Warren Middleton (trombone, background vocals – #3)
Dan Monk (trombone – #8)
Drew Stansall (saxophone)
Gareth John (trumpet)
John Pudge (trumpet – #7)
Jessy Greene (cello & strings – #12)
Christine Sugary Staple (background vocals)
George Sutton (background vocals)
Daddy Woody (background vocals)

Tracklist "Return Of Judge Roughneck":

  1. Return Of Judge Roughneck
  2. Bangarang
  3. Down My Street
  4. Lunatics
  5. Crime Don’t Pay
  6. Gang Fever
  7. Politician Man
  8. Maga Dog
  9. Run
  10. Be Happy
  11. Sweet Sensation
  12. Enjoy Yourself (Ragtime Lounge Mix feat. Jesse Greene
  13. Mega Dub
  14. Crime Dub
  15. Roadblock (Slam Door Dub Mix by Ed Rome)
  16. Dub Fever
  17. Jah Baddis Dubplate
  18. Dub Street
  19. Bang Bang
  20. Dub Crazy (feat. Jessy Greene)
  21. Legal Dub

Gesamtspielzeit: 79:35, Erscheinungsjahr: 2017

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
Über mich
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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