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The Veldman Brothers – Konzertbericht, 30.08.2017, Café Bar De Comm, Groesbeek (NL)

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Die niederländische Band The Veldman Brothers ist mit Preisen reichlich dekoriert. Von The Dutch Blues Foundation wurde Gerrit Veldman in der Vergangenheit als bester Gitarrist und Sänger geehrt. Sein Bruder Bennie bekam Anerkennung in den Kategorien Keyboarder sowie Harp-Spieler. 2011 wurde der Gruppe ein Award verliehen und das Album "Refuel" stand bei der Preisverleihung 2016 ganz oben. Weitere Auszeichnungen und Nominierungen gibt es noch reichlich.
Die beiden Namensgeber der Formation The Veldman Brothers wurden bereits genannt. Das Quartett komplettieren Bassist Fred van der Wende und Han Neijenhuis am Schlagzeug. Bezüglich der Tonträger der Gruppe hat man die Wahl zwischen einigen Platten, die veröffentlicht wurden. 2007 erschien "Home", gefolgt von "Spreadin' Around" (2011). 2012 kam das Live-Dokument "Bringin' It To You Live" auf den Markt. "Livin' By The Day" (2014) ist der "Refuel"-Vorgänger.
The Veldman Brothers stehen für »Blues & Roots Straight From The Heart«
Als Einflüsse werden unter anderen Muddy Waters, Jimi Hendrix, Elmore James oder Howlin' Wolf genannt. "Refuel" enthält elf Songs und alle sind Eigenkompositionen.

The Veldman Brothers im Blues Moose Café

The Veldman Brothers im Blues Moose Café

Da gerade die Rede von den musikalischen Einwirkungen war … aus der Cover-Ecke entlieh man sich unter anderem "Crosstown Traffic" von Jimi Hendrix, Jimmy Reeds "Baby What You Want Me To Do" oder "I Got My Mojo Working" von McKinley Morganfield. Der letztgenannten Nummer verpassten The Veldman Brothers ein beeindruckendes Funk-Outfit. So wurde dieses Stück zu einer im Blues-Feuer geschmiedeten, heiß-brodelnden Angelegenheit, bei der Bassmann Fred van der Wende ein Wörtchen mitzureden hatte.
Locker-relaxt aber auch rockig gaben sich die vier Herren beim instrumentalen Opener "Brothers Groove", in dem sich die Brüder Veldman mit ihren Soli geschmackvoll in Szene setzten. Da war schon nach wenigen Minuten die Neugier bei den Zuschauern geweckt worden.
Gerrit Veldmans Stimme passte zum Blues/Blues Rock wie ein maßgeschneiderter Anzug. Rau im Rock und etwas sanfter in den balladesken Momenten des Konzerts konnte der Frontmann voll überzeugen. Bei manchen Liedern übernahm Bennie die Lead Vocals und er war mit seinem Bruder stimmlich auf Augenhöhe. Nicht ohne Grund wurde Bennie Veldman seinerzeit auch als bester niederländischer Harp- und Keyboard-Spieler ausgezeichnet. Sein Spiel auf den Kanzellen sowie Finger-Tanz auf den schwarzen und weißen Tasten war beeindruckend. Gerrit Veldmans Gitarrenläufe waren Feeling pur und die Fans des Bottlenecks wurde ebenfalls reichlich beschenkt. Die Veldmans und ihre Rhythmusabteilung hatten den Blues, dessen Heimat in und rundum der Seele war.
Der rockigen Aufmachung verpasste das Quartett unvermittelt ein herrliches Break hin zum ruhigen Groove, in dem Bass-Zupfer Fred van der Wende den Ton angab. Garniert wurde das Stück mit einem klasse Wah Wah-Pedal-Gitarrensolo. Toll!

Gerrit Veldman

Gerrit Veldman

Neben "Brothers Groove" präsentierte man natürlich noch weitere Lieder aus dem ausgezeichneten Album "Refuel". So hatte "Stay Close" einen leichten Country-Einschlag. Der Track tummelte sich auch in balladesken Bereichen und Gerrit Veldman gab seinem Arbeitsgerät ein ordentliches Pfund Verzerrung.
Rhythmisch machte The Veldman Brothers' Blues-Reise auch einen Abstecher nach Chicago und Bennie Veldmans Tastensoli hatten nicht nur in "Crossroad Traffic" eine herrlich klingende edel-psychedelische Patina.
Für den Start des zweiten Teils überzeugte die Band mit einem weiteren Instrumental namens "Check In". Die im Songtitel ausgedrückte Aufforderung passte natürlich perfekt zur nächsten Live-Runde des Auftritts. Der Shuffle-Rhythmus von Han Neijenhuis und die Hammondklänge obendrauf iniziierte die Fußwippe und man wurde wieder so richtig schön eingegroovt. Der Schlagzeuger steckte voller Energie und konnte zwischendrin auch noch durch fliegende Drumsticks (siehe Bildergalerie) glänzen.
Der randvolle Tank, dessen Inhalt nicht nur aus dem bereits weiter oben erwähnten Funk beziehungsweise Country bestand, verfügte auch über Anteile von Rock’n’Roll, Boogie sowie Southern-Elementen. Die Füllung wurde bei "Treat Her Right" mit einem Laune machenden Schuss Rock’n’Roll in den The Veldman Brothers-Blues-Motor injiziert und bei "Find My Baby" hatte die Düse einen noch größeren Durchmesser.
In den Fahrwassern des Slow Blues war das Quartett beeindruckend emotional und mit dem Blues Rock-Boogie "One Step Closer" verabschiedete sich die Formation von der satt-grünen Blues-Wiese. Aber nur kurz, denn es war noch Zeit, um das Publikum mit einem "Dust My Broom"-Zugaben-Höhepunkt in den Abend zu entlassen. Die vielfach ausgezeichnete Gruppe ist ein ausgezeichneter Vertreter des Zwölftakters und konnten in allen Belangen voll überzeugen. The Veldman Brothers sind ein Garant für beste Blues-Unterhaltung. Wie immer kann man sich Songs des Konzerts auf dem Blues Moose-You Tube-Kanal anschauen.
Am 27. September wird Simon McBride im Blues Moose Café gastieren.

Line-up The Veldman Brothers:

Gerrit Veldman (guitars, slide guitar, lead vocals, backing vocals)
Bennie Veldman (keyboards, harmonica, lead vocals, backing vocals)
Fred van der Wende (bass, backing vocals)
Han Neijenhuis (drums)


Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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Mail: joachim(at)rocktimes.de

1 Kommentar

  1. Bernd

    21.3.2018 – Meisenfrei/Bremen
    more to come

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