Bei Rook Road handelt es sich um eine noch relativ neue Band, die erst 2020 gegründet, Ende 2022 allerdings bereits ihr gleichnamiges Debütalbum vorgelegt hat. Der Erstling kam in der Szene dann dermaßen gut an, dass die Saarländer anschließend unter anderem mit Nazareth und auch Glenn Hughes auf Tour waren – wo sie unter anderem bei unserem Mario einen sehr guten Eindruck hinterließen -, um ihr Material auch auf der Bühne unter die Leute bringen zu können.
Und wie es in einem Musikerleben so ist, ging es direkt anschließend wieder ins Studio, um das zweite, mir nun vorliegende, Werk einzuspielen. Bezüglich des Line-ups fällt auf, dass Franky R. zwar den Bass für das Album eingespielt hat, laut dem Infoblatt zur Scheibe jedoch nicht (mehr?) zur Band gehört. Möglicherweise ein Session-Musiker, weil noch kein fester Bassist gefunden wurde, denn auf der Info ist von einem Quartett die Rede und im Line-up werden auch nur die anderen vier Musiker aufgeführt. Aber gut, das sind Nebenschauplätze, weshalb wir jetzt auch umgehend zur Musik kommen.
Rook Road gehen auf ihrer zweiten Platte ungeheuer kraftvoll vor und es ist vom ersten Ton an zu hören, dass diese Jungs es ernst meinen. Hard Rock auf höchstem Qualitätslevel, powervolle und dennoch melodiöse Songs, mit Thomas Luther ein Powerhouse am Schlagzeug, das ebenso einen gewissen Swing in sich birgt. Klasse Tastenarbeit unter anderem an der Hammond von Hannes Luy, mit Uwe Angel ein Gitarrist, der mit allen Riff- und Lick-Wassern gewaschen ist und obendrein starke Soli hinlegt sowie last but not least mit Patrik Jost ein Frontmann, der keine Vergleiche zu scheuen braucht, sei es aus Europa oder sogar den USA. Klar merkt man, dass die Inspirationen der vier Musiker von Klassiker-Bands wie etwa Deep Purple, DIO oder Uriah Heep kommen, die der Vierer aber völlig entstaubt und mit vielen neuen, sprich moderneren Ideen angereichert hat. Was auch richtig gut funktioniert, wenn man sich die einzelnen Tracks betrachtet.
Während Stücke wie "World Of Betrayal", "Falling" oder "Killing The Giant" in all ihrer Pracht so aus den Boxen fließen, schweifen die Gedanken des Rezensenten unwillkürlich in einen Konzertsaal und wie mächtig diese Nummern dort erst abgehen müssen. Bei einem weiteren Highlight handelt es sich um "Stare Into The Darkness", das trotz seines etwas klischeehaften Titels auf voller Länge überzeugen kann. Die, wenn man so will, Ballade des Albums ist "Hocus Pocus" mit getragenen Strophen und einer etwas anziehenden Bridge, bevor die Band in einen erneut überzeugenden Refrain einbiegt. Aber Rook Road versteht es auch mit anderen Tracks wie beispielsweise "Lost The Leaves" die Tempi immer mal zu variieren und die Scheibe damit sehr abwechslungsreich und spannend zu halten. Somit wird uns hier über eine Stunde lang sehr starkes Material präsentiert, das jeden Freund dieses Genres glücklich machen dürfte.
Respekt und beide Daumen nach oben also in Richtung Saarland und in erster Linie Rook Road, die mit "II" ein bärenstarkes Hard Rock-/Heavy-Album vorgelegt haben, das es nun ein weiteres Mal auf der Bühne zu bestätigen gilt. Schon in diesem April geht die Band als Support Act für niemand geringeren als Michael Schenker auf Tour, eine Kombination, die ganz hervorragend passt und der Band hoffentlich auch das größere Publikum bescheren sollte, das sie ganz sicher verdient hat. Mit diesen Songs bzw. diesem Album im Köcher dürfte dann auch überhaupt nichts schief gehen, denn Killernummern wie die bereits erwähnten, dazu "Blood Sale", "Sisters And Brothers", "Heart Of The Sea" oder auch das abschließende "Control" plus die besten Tracks des Debüts sollten so ziemlich jedes Publikum wegblasen.
Line-up Rook Road:
Patrik Jost (lead & background vocals)
Hannes Luy (Hammond organ, keyboards)
Uwe Angel (guitars)
Thomas Luther (drums)
Franky R. (bass)
With:
Till (background vocals)
Nick (background vocals)
Tracklist "II":
- Falling
- Killing The Giant
- Lucky Man
- Sisters And Brothers
- World Of Betrayal
- Hocus Pocus
- Not The End
- Heart Of The Sea
- Stare Into The Darkness
- Blood Sale
- Lost The Leaves
- Control
Gesamtspielzeit: 62:58, Erscheinungsjahr: 2025



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