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Ex-Puhdys-Drummer Klaus Scharfschwerdt am 10.06.2022 verstorben

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Mit dem Titel "TV-Show" erlangte Klaus Scharfschwerdt 1982 über Nacht als Sänger ungeahnte Popularität. Der aus dem Amiga-Album "Computer-Karriere" ausgekoppelte Single-Hit sah den Schlagzeuger der Puhdys in einer völlig neuen Rolle. Es blieb für ihn allerdings die einzige Gesangseinlage in 37 Jahren Zugehörigkeit zur Berliner Ostrockband.

2016 verabschiedete sich die Band von der Bühne. "TV-Show" erreichte Platzierungen in den DDR-Hitparaden. Spätestens mit dem Stirnband à la Nena als Kopfbedeckung für Klaus Scharfschwerdt war jedem Musikliebhaber klar, dass dieses Lied die Antwort der Puhdys auf die Neue Deutsche Welle genau zu dieser Zeit sein sollte, auch wenn dies offiziell nie bestätigt wurde. Der Klang des Liedes, das sogar als Karaoke-Vorlage gehandelt wurde, ließ keine Zweifel zu. Für Klaus Scharfschwerdt war es dennoch eine Paraderolle nach Maß.

Am Freitag, dem 10. Juni, schloss der langjährige Puhdys-Musiker für immer die Augen. Auf dessen Facebook-Profil gab die Familie die traurige Nachricht bekannt. Klaus Scharfschwerdt starb an den Folgen eines langen Krebsleidens. Er wurde nur 68 Jahre alt. Vor seiner Zeit bei den Puhdys trommelte der gelernte Tischler unter anderem bei Vulcan, Knorze, Prinzip und Stern Meißen. Den Status eines Berufsmusikers erlangte er 1975. Vier Jahre später rückte er bei den Puhdys als Nachfolger an die Stelle von Ex-Schlagzeuger Gunther Wosylus.

Der unvergessliche "TV-Show"-Interpret galt in seiner festen Rolle als Schlagzeuger als zuverlässige und loyale Kraft im Getriebe der Puhdys.

Wir trauern mit der Familie und mit seinen früheren musikalischen Weggefährten.

Klaus Scharfschwerdt hat musikalisch viele Spuren hinterlassen.

Rest in peace, Klaus

Über den Autor

Mario Keim

Musikstile: Heavy Rock, Rock, Deutschrock, Hard Rock
Marios Beiträge im RockTimes-Archiv

1 Kommentar

  1. Marco Schuster

    Hallo Mario,

    vielen Dank für deinen verfassten Nachruf, aktueller gehts ja fast nicht..
    auch wenns eine schlechte Nachricht für alle Puhdys-Fans, wie ich auch einer bin, ist.. mein Drummer-Vorbild war das jüngste Bandmitglied und hätte eigentlich noch viel Zeit haben müssen..
    Mein Mitgefühl gilt seiner Family, sein Sohn hat ja sein Talent geerbt und wird seinen Namen weiter musikalisch in Ehren halten.
    Ich habe sein zeichnerisches Talent (Karikatur seines Drumsets) auf einem T-Shirt geschenkt bekommen und werde es ihm zu Ehren bei unseren Auftritten sicherlich immer mal tragen..

    Anekdote:
    Ich war 1982 als 10 Jähriger zu meinem allerersten Puhdys-Konzert in Miesitz (Ostthüringen) in einem leergeräumten Kartoffellagerhaus (!!!) und mein Vater als ehemaliger Konzertveranstalter kannte die Bandmitgleider persönlich. Wir durften während des Soundchecks zu Besuch in den "Backstage-Bereich" (auch wenn das damals in DDR-Zeiten noch nicht so hieß..) und Klaus bekam im Gespräch mit, dass ich mit dem Trommeln angefangen hatte. Er führte mich zu seinem Drumset und ich durfte mich ransetzen und paar Minuten darauf spielen. Unvergessen.. 🙂
    Seine Coolness und seine Art zu trommeln hab ich immer bewundert, für "TV-Show" hat er sich ja eigentlich später fast (unnötigerweise) geschämt.

    Er ist nicht nur eine "Ostrock-Legende", sondern wird in der gesamten deutschen Musiklandschaft eine große Lücke auf den Schlagzeughockern dieses Landes hinterlassen! R.I.P. Klaus!

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