Mit "Machine Head" setzten Deep Purple 1972 eine Duftmarke, was in erster Linie am Klassiker "Smoke On The Water" lag. Zumindest aus heutiger Sicht darf man das so feststellen. Fans und Musikindustrie erinnern sich in diesem Jahr in an die Veröffentlichung vor rund 50 Jahren und räumen der Produktion mit einer Neuauflage einen würdigen Platz ein.
2024 feiern wir zugleich das 40. Jahr des Erscheinens von Perfect Strangers. Das im August 1984 aufgenommene Album ist allerdings kein beliebiges Werk in der langen Vita der britischen Band. Es leitete erfolgreich den Neuanfang mit einer Reunion in der Mark II-Besetzung mit Ian Gillan (Gesang), Ritchie Blackmore (Gitarre), Jon Lord (Keyboard), Roger Glover (Bass) und Ian Paice (Schlagzeug) ein. Die Pause der Band bis 1976 währte zuvor acht Jahre. Die Besetzung Mark II hielt anschließend fünf Jahre, bis Joe Lynn Turner von 1989 bis 1992 den Gesangspart übernahm.
Die neuerliche Mark II-Phase hielt von April 1992 bis Ende 1993 aufgrund der anhaltenden Differenzen zwischen Gillan und Blackmore nur eine kurze Zeit. Doch viel wichtiger als jede Zahlenspielerei ist für mich die Tatsache, dass es Deep Purple geschafft haben, mit "Perfect Strangers" ein Feuerwerk zu zünden – ein Meisterwerk, das mich sofort faszinierte. Der erfrischende, druckvolle Titelsong begeistert mich noch heute bei jedem Konzert. Erfreulicherweise liege ich hier mit Ritchie Blackmore, einem der erfolgreichsten Gitarristen der Rockgeschichte, auf einer Wellenlänge. Nach Überlieferungen erklärte der heute 78-Jährige dieses Lied zu seinem Lieblingsstück bei Deep Purple. Mitgebracht hatte er es aus seiner Zeit bei Rainbow und schenkte den Riff gewissermaßen seiner neuen, alten Band Deep Purple zum Neueinstieg.
Der Titelsong "Perfect Strangers" kam zu verschiedenen Ehren: als Soundtrack in der Serie "Miami Vice", er war sogar Eröffnungsmelodie bei Wrestlern und er wurde von verschiedenen bekannten Interpreten gecovert. Um das Glück perfekt zu machen: Die Erstveröffentlichung des Albums "Perfect Strangers" ist datiert mit dem 29. Oktober 1984. Das Album erreichte damals in der Schweiz Platz 1 in den Charts. In Deutschland kam es auf Platz 2 und war hier 28 Wochen notiert. In England gab es die höchste Chartsnotierung auf Rang 5. 40 Jahre nach Erstveröffentlichung beehren uns Gillan, Glover und Paice in Begleitung ihrer Kollegen Don Airey (Hammond-Orgel, Keyboard) und Simon McBride (Gitarre) mit einer Herbsttournee.
Mein geplantes Konzert findet am 20. Oktober 2024 in Erfurt statt. Als großer Sympathisant von Deep Purple kommt man somit gar nicht mehr aus dem Feiermodus. Apropos: 1976 gab es eine Compilation der Band Deep Purple beim DDR-Label Amiga. Ich erinnere mich noch gut an das Cover. Den Namen Deep Purple hatte ich zwar schon gehört, das schwere Geflecht aus Hard Rock und Progressive Rock war jedoch zum damaligen Zeitpunkt keine Option für mich. Ich war gerade einmal zwölf. Unter den acht Beiträgen waren das 7:25 Minuten-Stück "Smoke On The Water", "Stormbringer" , "Speed King" und "Woman From Tokyo" zu finden. Alles Kompositionen vom Rang eines Deep Purple-Klassikers.
Die Rückseite des Covers enthielt die obligatorische Aufzählung der acht Lieder, daneben gab es eine ungewöhnlich ausführliche Abhandlung zu Bandgeschichte und der vorliegenden Edition. Die Übernahme von EMI Ltd. (London) erschien standesgemäß beim VEB Deutsche Schallplatten Berlin/DDR. Standesgemäß war der Preis von 16,10 DDR-Mark für eine Amiga-Scheibe, ganz gleich ob Lizenzplatte oder nicht.
Auch diese Plattenveröffentlichung ist mehr als eine Randnotiz in der langen Historie von Deep Purple. So wird es nicht lange bis zum nächsten Jubiläum oder zumindest runden Geburtstag dauern.
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