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Rückblick auf mein RockTimes-Jahr 2025: Andrea

Andrea - Jahrensrückblick 2025

»In the year 2525, if man is still alive«– auch wenn erst das Jahr 2025 und nicht 2525 ist, musste ich doch dieses Jahr häufiger an diese Zeile / den Song denken. Irgendwie fühlt sich die Welt und das Geschehen darin mittlerweile teilweise surreal an. Darauf will ich hier jedoch nicht weiter eingehen, sondern auf die Musikwelt, in der es einige positive, aber auch negative Ereignisse gab.

Fangen wir mit dem schlechten an, dem ’nicht mehr lebendig'-Teil.
Da ist mein erster Gedanke Ozzy Osbourne, bei dem man sich schon lange gewundert hat, wie er es geschafft hatte, allem zum Trotz weiterzumachen und wenn es nur dafür war, sich mit einem Konzert stilvoll zu verabschieden. Ihm hat RockTimes einen gemeinsamen Nachruf gewidmet, in dem verschiedene Aspekte beleuchtet wurden.
Dann gab es noch weitere, beispielsweise Atomic Steif, der mein Jahrgang war. Oder auch Ace Frehley, der zu den Sternen entschwebt ist.
Gleichzeitig verkündeten manche Bands / Musiker, dass sie bald aufhören, z.B. Megadeth.

Doch… manchmal kommen sie wieder.
Eine positive Überraschung war die Mail von Lee Dorrian (wusste gar nicht mehr, dass ich in seinem Mailverteiler bin, wohl noch aus der Zeit einiger Reviews für sein Label Rise Above). Er schrieb von einem gefundenen Cathedral-Song, der dann veröffentlicht wurde.
Im Doom gab es mehrere starke Veröffentlichungen dieses Jahr, hier will ich unbedingt die Italiener The Ossuary erwähnen, die mich mit Requiem For The Sun begeisterten.

Ansonsten kam einiges an Death Metal, anscheinend haben FDA Records RockTimes für sich entdeckt. Krasser Gegensatz dazu: Styx sind immer noch aktiv und in Form, siehe Circling From Above. So viel zu Musik auf Konserve (Tonträger und/oder digitial).

Nun noch ein wenig zu mehreren Konzerten, hier in Kurzform (statt Konzertbericht). In zwei Fällen habe ich endlich Bands gesehen, die ich aufgrund ihrer besonderen Performance schon lange sehen wollte, beide in Mannheim:

Im März waren Cult Of Fire, die Tschechen mit Hang zu überladener Bühne und hinduistischen Inhalten, im 7er Club. Das hatte schon was. Davor, musikalisch für mich reizvoller, wenn auch weniger optisch spektakulär: The Great Old Ones.

Im Juni waren Heilung beim Zeltfestival in Mannheim. Ihre Show und Musik sind etwas Besonderes, leider war es für mich enttäuschend, weil es zu voll war und ich schlechte Sicht hatte. Das hätte in einer anderen Location (z.B. Amphitheater) viel besser gewirkt. Auch von The Hu hatte ich mir mehr erhofft, lediglich Alcest konnte ich genießen.

Nur zwei Tage später gab es wieder Bühnenspektakel, allerdings musikalisch und stilistisch ganz anders: King Diamond im Schlachthof Wiesbaden. Die Bühne war ähnlich wie wir das bereits auf dem Rock Hard Festival gesehen hatten. Der King selbst zeigte sich an diesem Abend nicht nur als Horror-Entertainer, sondern bewies auch Talent als Stand-Up-Comedian. Paradise Lost vorher wirkten etwas verloren, dafür hatten Angel Witch einen guten Tag.

Ebenfalls im Schlachthof waren Testament und Obituary, vier Monate später. Obituary, die in dem Thrash-Paket als einzige Death Metal-Band eigentlich Außenseiter waren, überzeugten an diesem Abend am meisten – nicht nur uns, sondern auch sehr viele andere, von denen wir die Meinung hörten / lasen. Ohne viel Aufwand, ohne viel Firlefanz erzeugte das Oldschool-Set eine Superstimmung.

Als letztes gehe ich noch mal zurück in den Sommer: Iron Maiden im Frankfurter Waldstadion bzw. mittlerweile Deutsche Bank Park genannt, im Rahmen ihrer Run For Your Lives-Tour, die Kollege Mario in Stuttgart erlebte.  In Frankfurt war aufgrund des Wetters das Dach geschlossen, praktische Sache. Im Gegensatz zu früher setze die Band vermehrt auf KI-Videos, was von einigen Fans kritisiert wurde – ich fand es eine interessante Abwechslung/Neuerung, gerade das Intro war optisch gelungen. Ansonsten: Highlight des Oldschool-Programms war "Rime Of The Ancient Mariner" – da gab es viel Gänsehautfeeling.

Weder diese Zusammenfassung noch die vorangegangenen Erwähnungen von Tonträgern und Todesfällen hat Anspruch auf Vollständigkeit – ich wollte nur ein paar Beispiele bringen, die mir Besonders in Erinnerung geblieben sind.
Die ersten Tickets für das nächste Jahr sind bereits gekauft, hoffen wir, dass es auch nächstes Jahr Zeit für gute Musik gibt.
Abschließend wünsche ich uns allen, dass der allgemeine Wahnsinn in der Welt etwas weniger wird.

Über den Autor

Andrea Groh

Hauptgenres: Doom/Death/Black Metal, auch Post/Progressive/Pagan Metal u.a.
Über mich
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Konzertberichte als Team mit Jens
Mail: andrea(at)rocktimes.de

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