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Vdelli – Konzertbericht, 25.09.2022, blues, Rhede

Verschoben, verschoben und nochmals verschoben.
Im September/Oktober 2022 war es dann endlich soweit.
Vdelli auf ausgedehnter Europa-Tournee.
Von Mitte September bis Mitte Oktober war der Down Under-Blueser unterwegs.

Einige Termine fanden mit The Heavy Hitters Acoustic Project statt.
Am 25. September 2022 machten Vdelli, der Bassist Leigh Miller sowie Ric Whittle (Schlagzeug) Station im blues, Rhede.
Ric Whittle trommelte bereits auf der letzten Vdelli-Veröffentlichung Now aus dem Sommer 2021.

Zum Album "Now" auf dem Tony Gibbs die dicken Saiten des Tieftöners zupft, heißt es unter anderem:
»[…] "Now" ist beeindruckend.
"Now" ist ein Highlight! […]«

Mit fünfzehn Konzertberichten dürfte Vdelli bei RockTimes wohl eine Platz an der Spitze von Reportagen einnehmen.

Vdelli im September 2022 im blues Rhede

Vdelli im September 2022 im blues Rhede

Nun folgt der sechszehnte Bericht.
Zum gut zweistündigen Vdelli-Konzert im blues Rhede lässt sich das Folgende berichten:
Echt beeindruckend, was das Vdelli-Trio nicht alles zu bieten hatte.
Der Blues in seinem härteren Format war genauso angesagt wie die höchst authentische Version in der langsamen Gangart.
Da ging es schon zu Beginn in die Vollen. Klasse abgehender Rock’n’Roll ging eine Koalition mit einem Break hin zu einer ruhigeren Phase ein und schon gingen die Blicke auch zum Schlagzeuger Ric Whittle, der sich während des Gigs als eine Meister des Grooves qualifizierte. An dieser Stelle schon beide Daumen hoch für den Drummer. Okay, in einem Atemzug konnte sich auch der den mit fünf Saiten bezogenen Bass zupfende Leigh Miller in die Herzen der zahlreich erschienen Zuschauer spielen. Unter dem Strich sah das Publikum ein Trio in Hochform, das sich in bester Spiellaune präsentierte.
Toll Rhythmuswechsel waren ein Markenzeichen vieler Songs und das Wah Wah-Pedal spielte nicht nur beim Bandleader, sondern auch bei Leigh Miller eine Rolle. Die Breaks führten einerseits hin zum ruhigeren Ambiente oder andererseits wurde die Dynamik verschärft. Klasse!

Vdelli (vocals, guitar, slide guitar)

Vdelli (vocals, guitar, slide guitar)

Herrlich ruhige Phasen wurden vom Drummer ganz dezent unterlegt und der Mann am Bass sortierte sich mit einem ersten Solo gleich bei den besonderen Momenten des Gigs ein. Der bereits gelobte Groove übertrug sich verdammt schnell auf die Zuschauer und so war stets Bewegung in der Gruppe.
Beim Loben kommt eindeutig auch Michael Vdellis Gesang ins Spiel. Er hat einfach die passende Stimme für den harten Blues oder sanften Zwölftakter. Super! Vor der Pause wurde die Stimmung noch weiter gesteigert, als es um den "Boogie A" aus dem Album Ain’t Bringing Me Down ging. Hier kamen die Leute auf den Barhockern auch mächtig in Bewegung und die Stehtisch-Tischplatten vibrierten. Vdelli begeisterte.
Ohne Song-Ansage begann Ric Whittle zu trommeln. Kundige Besucher erkannten die Nummer nach wenigen Momenten: "Stratus", im Original von Billy Cobham. Dieser Groove, dieses Drum-Solo, diese herrlich fließenden Bass-Läufe und darüber Vdellis Gitarren-Improvisationen. Zum Niederknien! Highlight!

Kurze Pause und dann mit einem frischen Kaltgetränk – die ausmerksame Bedienung hatte alle Hände zu tun – ab in den zweiten Teil des Gigs.
Sollte noch eine Steigerung gegenüber dem ersten Part des Auftritts möglich ein?
Natürlich gab es auch Auszüge aus dem Album "Now". Mit "Pick Up The Pace" nahm das Konzert wieder Fahrt auf und das funkige "Ain’t No Friend" trieb die Stimmung vor der Bühne abermals in hohe Regionen. Was den Blues Rock betraf, wurde des bei "New Town" so richtig heftig und diese Nummer konnte man quasi als Drama-Blues bezeichnen.

Vdelli in Action

Vdelli in Action

Neben "New Town" ging es in einem weiteren, auf Städte bezogenen Lied, um "Downtown". Michael Vdelli, der Meister der Riff-Variationen. Super!
Als Stellvertreter des Hochgeschwindigkeits-Blues mussten die Zuschauer bei "Change The View" einen Zahn zulegen.
Man durfte gespannt sein, was sich noch so ereignen sollte, als der Frontmann eine Party ankündigte. Wie jetzt? Die Party war doch schon in vollem Gang. Zunächst ging es vorher noch um das Abfackeln einer Küche, dargeboten als ein wahrlich feuriges Rock-Intermezzo.
Die nächsten vier Nummern wurden quasi ohne Pause kredenzt und nach der Einleitung zu "Papa Was A Rolling Stone" war klar, was Vdelli mit Party meinte, denn es folgten noch die Musik-Klassiker "La Grange" von ZZ Top, Jimi Hendrix' "Voodoo Child" sowie "Baby, Please Don’t Go". Nach diesem vorzüglichen Medley kamen einem in Anlehnung an den letzten Songtitel Vdelli, please don’t go in den Sinn und das Trio ging auch noch nicht. Die Party hatte nun ziemlich losgelöste Züge.

Zugabe. Slide-Gitarre. Verneigung vor Robert Johnson. "Dust My Broom". Die Statik des blues, Rhede wurde einer Belastungsprobe unterzogen und völlig aus dem Häuschen gerieten das Publikum dann bei "Ain’t Bringing Me Down".
Vollbedienung in Sachen Vdelli-Blues und -Blues Rock.
Grandioser Gig!
Danke, Leigh, Michael und Ric!
Vdelli? Immer wieder gerne!
Zum Genuss des Gigs gehörte auch der sehr fein angestimmte Sound von Jan Tervooren.

Wir bedanken uns bei André Knoch für den Platz auf der Gästeliste.
Am 21. Oktober wird Aynsley Lister im blues, Rhede erwartet.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Vdelli:

Vdelli (vocals, guitar, slide guitar)
Leigh Miller (bass, backing vocals)
Ric Whittle (drums, percussion)

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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Mail: joachim(at)rocktimes.de

1 Kommentar

  1. Matthias

    Prima Bericht, sehr informativ und spannend zu lesen, ergänzt mit grandiosen Fotos!

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