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Versengold / Was kost die Welt – CD-Review

2003 wurde die deutsche Folk Rock-Band Versengold in der Umgebung von Bremen ins Leben gerufen.
Von den Gründungsmitgliedern ist Malte Hoyer immer noch dabei.
Mittlerweile kann das Sextett auf eine beachtliche Diskografie zurück blicken.
2005 kam das Albumdebüt "Hoerensagen" auf den Markt.
Es folgten Veröffentlichungen wie zum Beispiel "Ketzerey" (2008).
"Im Namen des Folkes" »[…] wurde 2013 komplett in der neuen Besetzung als Quintett geschrieben, arrangiert und eingespielt. […]« und mit "Live 2015" gab es das erste Live-Dokument von Versengold.

2018 folgte "Nacht der Balladen" und "Nordlicht – Märchen von Morgen Edition", der Vorgänger von "Was kost die Welt", »[…] ist die Neuauflage unseres Erfolgsalbum "Nordlicht" – enthalten sind 7 neue Songs, sowie eine über 80-Minütige Live-CD aus der großen Freiheit 36 in Hamburg. […]«
Die vorliegenden Platte beinhaltet zwöft Lieder und bringt es auf eine Gesamtspielzeit von knapp über neunundvierzig Minuten.

Versengold verfügt über genügend Finger, um sie aus textlicher Sicht in ausreichend viele Wunden legen.
Versengold steht für »[…] Ironie und Metaphorik […]«.
Bei Versengold geht die Folk Rock-Post ab.
Versengold kann auch »[…] mit plattdeutschem Text und deutlich norddeutschem Bezug […]« überzeugen.
Im Labyrinth ihrer musikalischen Vielfalt verläuft sich Versengold nicht.
Versengold siedelt sich zwischen Mitsingen und Melancholie an. Dabei geht die Rechnung immer auf.
Wer macht denn so etwas? Aus der Pressemitteilung: »[…] Wer Versengold auf Genres wie Mittelalter Rock oder Schlager reduziert liegt tatsächlich daneben und wird dem musikalischen Spektrum nicht gerecht. […]«
Genau! Schlager schon gar nicht und Mittelalter Rock wäre viel zu eingleisig.

Von den Arrangements und eingesetzten Instrumenten bis hin zu Malte Hoyers Stimme, immer wieder eingebettet in wunderschönen Chorgesang, hört man "Was kost die Welt" immer wieder gerne. Die Gäste erweitern die Horizonte einzelner Lieder. Klasse!
Bei der Diversität dürfen sich die Leute vor den Lautsprechern persönlich die Highlights aussuchen. Ja, Höhepunkt im Plural. Man braucht schon beide Hände, um auf eine entsprechende Zahl zu kommen.

Auch wenn der Albumtitel "Wat kost die Welt" eine bedeutungsschwangere Aussage ist, darf man fast alle Nummer als eine Einladung zu einer rauschenden Party ansehen.
»[…] Ich weiß es ist Zeit, doch ich will noch nicht gehen […]«.
So beginnt "Die letzte Runde", eine Nummer, die einen abschließend sozusagen schunkelnd, später, wenn es flotter wird, fröhlich tanzend zurück lässt. Bezogen auf die Scheibe ist es definitiv nicht die letzte Runde, denn alle zwölf Lieder sind wahre Motivatoren für einen weiteren Durchgang und eine weiteren Durchgang. Läuft!

Versengold ist es gelungen, viele verschiedene Stil unter einen Hut zu bringen, ohne auf einer musikalischen Bananenschale auszurutschen.
"Was kost die Welt" ist klasse.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Versengold:

Malte Hoyer (lead vocals, backings)
Daniel Gregory (bouzouki, mandoline, banjo, backings)
Florian Janoske (violin, mandoline, dulcimer, backing)
Alexander Willms (nyckelharpa, backings)
Eike Otten (bass, backings)
Sean Lang (drums, backings)

Guests:
Annie Hurdy Gurdy (vocals, hurdy gurdy,  – #10)
Sandro Friedrich (flute – #4,5, uileann pipes – #9)
Arne Wiegand (akkordeon – #3)

Tracklist "Was kost die Welt":

  1. Was kost die Welt
  2. Hier kummp de Storm
  3. Bella schau (mit mir in die Sterne)
  4. Windsbraut
  5. Hey Hanna
  6. Die wilde Jagd
  7. Augen auf und durch (gib nicht auf)
  8. Trink aus! – der alte Rathenstein
  9. Kobold im Kopp
  10. Sternensee
  11. Eis und Asche
  12. Die letzte Runde

Gesamtspielzeit: 49:06, Erscheinungsjahr: 2022

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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