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Ashbury / Endless Skies – CD-Review

Ashbury / Endless Skies - CD-Review

Selten hat mich ein Album so überrascht und mitgerissen.
Es wurde mir von einigen jungen Metalheadz empfohlen und als absolute Kultband angepriesen.Tatsächlich spielt diese Band immer wieder auf echten Metal-Festivals wie Keep it True oder Bavarian Metalheadz und begeistert die Headbanger. Die Rede ist von der Band Ashbury und ihrem 83er-Debüt "Endless Skies".

Schon das schöne, mystische Cover fällt ins Auge und man hat das Gefühl, es ist was Besonderes. Laut Randy Davis, dem Kopf der Band: »Das Cover bildet die Schöpfung ab, die Entscheidung, die wir alle zu treffen haben. Die Zeichnung bezieht sich explizit auf den ersten Song der Platte: "The Warning". Der Prophet warnt die Menschheit darin, nicht den falschen Weg einzuschlagen und sich von Gier und dem Bösen an sich fernzuhalten.«

Aus einem kurzen sphärischen Glocken-Intro entspringt ein punktgenaues Zusammenspiel der Lead- und Rhythmusgitarren, das mit dem harmonischen Gesangsteil in die Tiefen des straighten Rocksongs einfährt. Dies ist zugleich das Geheimnis dieses Albums. Die besondere intime private Atmosphäre der einzelnen Aufnahmen. Es ist eine reine Eigenproduktion der zwei Davis-Brüder aus Austin, Texas die ihren eigenen Sound gefunden hatten.
Ähnlichkeiten mit Wishbone Ash und den rockigen Tull muss die Band sich gefallen lassen, vor allem die Stimme ähnelt leicht Ian Anderson, obwohl Randy hier seine eigene Note aufdrückt.

Bei "Twilight" kommt (wahrscheinlich) hörenswert eine klassische Ausbildung von Randy Davis zum Tragen, ein instrumentaler akustischer Zwischensong, genau wie vor dem elektrischen "No Mourning". "Vengeance" hat ein ordentliches Hardrock-Riff und fetzt vor sich hin. "Madman", der beste Song der Platte, wird erst gezupft, geht mit einer wunderschönen gesanglichen Melodie über zu einem ohrwurmwürdigen Refrain. "Madman" … einfach herrlich.

Im brüderlichen Sinne ist das homogene Zusammenspiel der Rhythmusabteilung und des hervorragenden Solisten ausschlaggebend. In ähnlichem Stil sind die Feuerzeug-Hymnen "Hard Fight" oder der "Mystery Man". Den Abschluss bildet die epische Ballade "Endless Skies".

21 Jahre nach diesem Album nahmen die Brüder 2004 ihre zweite Scheibe "Something Funny Going On" auf, die total in der Versenkung verschwand. Dann der Wendepunkt, nach einer neuen Auflage 2007 von "Endless Skies" wurden Ashbury auf einmal bekannt, vor allem in der Metalszene und diese hievte sie auf den Kultstatus hinauf. Letztes Jahr, 2019, kam das wirklich gute Rockalbum "Eye Of The Stygian Witches" auf den Markt, ihr drittes Werk. Hier orientierte man sich wieder an dem verträumten Sound von "Endless Skies".

Und dies Album besticht durch den natürlichen intimen guten Sound, dem Händchen für gute Melodien im instrumentalen sowie gesanglichen Bereich. Die einfachen Songstrukturen werden aufgelockert durch die auf den Punkt genauen schnell gespielten Soli und die leichten Rhythmusänderungen. Wer auf straighten harmonischen Hard Rock steht, sollte sich die 40 Minuten Zeit nehmen, um "Endless Skies" zu genießen. Es lohnt sich!


Line-up Ashbury:

Randy Davis (lead guitar, electric guitar, acoustic and classical guitars, electric bass, lead and harmony vocals, synthesizer)
Rob Davis (acoustic guitar, lead and harmony vocals, synthesizer)
Johnny Ray (drums)
Jerry Van Dielen (acoustic grand)
John Watts (percussion)

Tracklist "Endless Skies":

  1. The Warning (3:59)
  2. Take Your Love Away (3:49)
  3. Twilight (1:46)
  4. Vengeance (4:04)
  5. Madman (5:46)
  6. Hard Fight (4:20)
  7. No Mourning (2:44)
  8. Mystery Man (5:30)
  9. Endless Skies (7:36)

Gesamtspielzeit: 39:43, Erscheinungsjahr: 1983 (Eigenproduktion), 2007 (Rockadrome Records)

Über den Autor

Achim Mayinger

Genres: Beat, Classic Rock, Hard'n'Heavy, Progressive Rock

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