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Frank Woelfer / O – CD-Review

Anfang Februar 2024 erschien Frank Woelfers siebtes Album mit dem nur aus einem Buchstaben bestehenden Titel "O".
Zum Vorgänger All heißt es abschließend unter anderem: »[…] Frank Woelfer hat es wieder gemacht.
Frank Woelfer ist mit "all" abermals ein herausragendes Album aus vielen musikalischen Zutaten gelungen.
"all" ist eine ganz besondere Empfehlung. […]«

Das Album vom April 2023 nahm der Künstler im Alleingang auf.
"O" wurde mit einer Band im Watt Matters Studio, Bielefeld, im Sommer 2023 eingespielt.
Frank Woelfer, Udo Tanger sowie Martin Herbst verbindet die Zusammenarbeit in der Band Univerve.
Die acht Songs auf der vorliegenden Platte bringen es auf eine Gesamtspielzeit von fast achtundsechzig Minuten und wurden von Frank Woelfer komponiert und produziert. Die Co-Produktion, das Mixing sowie Mastering lag in den Händen von Erhard Kanicki (Traveller Studio Gütersloh).

Der Albumtitel "O" spiegelt sich als Buchstabe in fast allen Liedern wider.
So sind "Hydro", "Aero", "ESO", "Thermo" sowie "O" die schnell erkennbaren 'O'-Songs.
Das Coverbild hat einen deutliche Bezug zum Stück "Exosphere", das in Richtung Weltraum zeigt.
"Spanish Spacer" bildet die 'O'-Ausnahme.

Bleiben wir doch gleich bei diesem Track.
Klasse, wie uns die Rhythmus-Fraktion, bestehend aus Bassist Udo Tanger sowie Schlagzeuger Frank Ritter, in aller Kürze in die relaxt rockende Nummer einführt. Frank Woelfers Gitarrenspiel zwischen entspannt und zupackend pendelnd, gibt dem Lied eine wunderschöne Färbung und ziemlich schnell ist schon mittendrin in dieser infizierenden Nummer. Klasse instrumentaler Rock mit leichten Funk-Anteilen, die sich gegen Ende des Stücks heraus kristallisieren und ganz am Ende gibt es ein Percussion-Outro. Super!

"ESO" ist mit seinen an die einundzwanzig Minuten das längste Stück auf "O".
Entsprechend kann man sich zurücklehnen, die Augen schließen und genießen. Sphärische Sounds, von der akustischen Gitarre geleitet, geben uns den Eindruck einer fantastischen, von Sonnenstrahlen durchfluteten Welt, die mit einigen Klängen an einen Urwald erinnert. Frank Woelfers Wechsel zwischen Akustischer sowie E-Gitarre setzt stets neue Akzente des Wohlgefallens. Trotz der entspannten Atmosphäre wird immer wieder die Spannung, die Erwartung auf das, was noch kommen wird, geschürt. Eines steht jedenfalls fest: Die Traumreise setzt sich bis zur letzten Sekunde von "ESO" fort, auch wenn es für die noch ausstehenden fünf Minuten in rockige Schwingungen übergeht. Klasse Drums! Highlight!

Bei "Aero", mit knapp über acht Minuten Spielzeit auch nicht ohne, steht zunächst der funkig geslappte Udo Tanger-Bass deutlich im Vordergrund und er ist es auch, der uns dann durch diesen Track geleitet. Bemerkenswert ist die Reinhard Klinkemeier-Percussion-Würzung zu Frank Woelfers Flamence-Gitarre und dann sind die Leute vor den Lautsprechern von den Socken, wenn der Gitarren-Synthesizer für eine ziemlich furiose Stimmung sorgt.
Ab in den Kosmos, den die Combo in "Exosphere" sehr funky gestaltet. Zu sphärischen Hintergrund-Sounds ist es die E-Gitarre, die dem Funk frönt. Dabei mischt Bassmann Udo Tanger ordentlich mit. Im Laufe der Nummer katapultiert man sich in den luftleeren Raum und umrundet ganz geschickt so manchen Planeten. Im Landeanflug geht sehr funkig durch die verschiedenen Erdatmosphären zurück zum blauen Planeten. Martin Herbsts Keyboards ziehen sich wie ein roter Faden durch das Album. Super!
Immer wieder verpasst man Song-Phasen eine Lounge-Charakter und "O" hat den Oh oder Ah-Effekt.

"O" ist eine schwergewichtige Empfehlung in Sachen instrumentaler Musik.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Frank Woelfer:

Frank Woelfer (electric guitars, acoustic guitars, guitar-synthesizer, keyboards)
Martin Herbst (keyboards)
Udo Tanger (bass)
Reinhard Klinkemeier (percussion)
Frank Ritter (drums)

Tracklist "O":

  1. Hydro (6:43)
  2. Servo (9:42)
  3. Aero (8:15)
  4. ESO (20:42)
  5. Spanish Spacer (5:17)
  6. Exosphere (5:40)
  7. Thermo (9:32)
  8. O (2:01)

Gesamtspielzeit: 67:49, Erscheinungsjahr: 2024

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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