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OnlySound / The Only Sound – CD-Review

"Derby Star" (2016) hat einen Nachfolger bekommen.
2019 erschien "The Only Sound" der fünfköpfigen Formation OnlySound.
Die Band beschreibt sich selbst als »[…] an original rock and roll band, rooted in glam and blues based classic rock with moments of funk & Americana, hailing from the South Side of Saint Louis. […]«
Im schmalen Booklet heißt es auf der letzten Seite: »This should be played loud af«.
Man befand sich in den Sawhorse Studios ihrer Heimatstadt, um das dreckige Dutzend OnlySound-Kompositionen aufzunehmen und in Eigenproduktion zu veröffentlichen.
Die im Informationsblatt aufgeführten Hintergründe zur Combo sowie den einzelnen Bandmitgliedern würden an dieser Stelle haufenweise Zeilen füllen.
Insgesamt gesehen ist es schon erstaunlich, wie man individuelle musikalische Einflüsse/Vorbilder zu einem OnlySound-Rock verschmelzen konnte. Bei der folgenden Auflistung ist eine Auswahl der Angaben erfolgt. Unabhängig vom Band-Personal tauchen Blues/Country Blues, Grunge, Outlaw Country, Death Metal, Hip Hop, Jazz Fusion, Prog, Big Band und Crooners auf. Bei den Bands/Künstlern geht es von Kraftwerk, Ministry, Santana, Frank Sinatra, Charlie Byrd, Grant Green, Sepultura über The Rolling Stones, The Kinks, David Bowie bis hin zu Miles Davis oder Herbie Hancock.

Flotter Groove, herrlich pumpender Bass, E-Gitarren, die verführerisch riffen und solieren, ein Stimme, die einem Shooter alle Ehre macht, sind die Würzungen des ersten Tracks "Potshot". Ein Anmacher, der voll ins Zentrum des Gefallens trifft.
"Peaches" beamt uns zurück zum Ende der Sechzigerjahre. Diese Nummer macht durch den klasse Chorgesang Punkt, unter anderem wohl auch gesungen von Elaine Gruener, der Frau des Gitarristen Steve Gruener. Der Song ist nicht spektakulär, passt aber ins erwähnte Glam-Konzept von OnlySound.

Der Hard Rock-Motorblock braucht auch eine Abkühlung.
Den gewährt die Combo im Titeltrack "The Only Sound". Hoppla, was ist denn jetzt los? Den Hörer empfängt man mit einer fein fingergepickten akustischen Gitarre, die so etwas wie Latin-Flair verbreitet. Tolles Intro zu einem Song, der den initialen Eindruck durch Percussion-Instrumente verstärkt. Eher im balladesken Bereich angesiedelt, hat dieses Lied etwas von einer "Don’t Let Me Be Misunderstood"-Anziehungskraft. Der Schluss ist bemerkenswert.
Mit einigen dynamischen Spitzen versehen, darf man "Fix It Up" ebenfalls zu den Balladen zählen. Eine bunte Spielwiese der Gitarren erwarte uns. Dieser Sänger Jewell Yocum ist eine echte Granate, auch wenn er die etwas düsteren Bereiche bedient. Lob für die Sechssaiter-Abteilung.

Noch dunkler  – auch musikalisch – fällt "Beelzebub" aus.
Die fein getrennt von einander agierenden E-Gitarren weisen uns den Weg in die Hölle. Drums und Bass betonieren den Pfad und dennoch freundet man sich mit OnlySounds teuflischem Song an.
Zwischen Hard Rock und Blues Rock siedelt die Band-Gemeinschaft "Lookout Kid" an. An dieser Stelle kommt der begeisternde Bottleneck-Sound zum Tragen.
Über den überzeugenden Classic Rock-Titel "Hand Me Down Roses" kommt zum Platten-Schluss noch so etwas wie eine Überraschung. Für die ersten paar Sekunden richten die Sechssaiter in "Synapse" ihren Blick auf die Fusion. Diesen Stil mischt man dann vortrefflich mit dem Funk eines George Clinton.

Beide Daumen hoch für die komplette Band.
OnlySound hat mit "The Only Sound" ein Album auf den Markt gebracht, bei dem es das Quintett doch tatsächlich geschafft hat, diverse Stile unter einen echt hörenswerten Hut zu bekommen.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up OnlySound:

Jewell Yocum (vocals)
Steve Gruener (guitar)
Dallas Woodson (guitar, vocals)
Eric Littles (bass)
Elaine Gruener (drums)

Tracklist "The Only Sound":

  1. Potshot
  2. Peaches
  3. Slummer
  4. Ascansion
  5. XX Bottom
  6. The Only Sound
  7. Beelzebub
  8. Fix It Up
  9. Lookout Kid
  10. Hand Me Down Roses
  11. Kirstie Alleycat
  12. Synapse

Gesamtspielzeit: 40:39, Erscheinungsjahr: 2019

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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