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Death Hawks / Psychic Harmony – CD-Review

Death Hawks / Psychic Harmony

Musik aus Finnland, in der Regel ist das eigentlich immer etwas Besonderes, und die Death Hawks machen da auch gar keine Ausnahme. Mit "Psychic Harmony" wird das vierte Album vorgestellt. Psychische, übersinnliche, seelische Harmonie – sollte es dann doch ganz ausgeglichene und entspannte Musik sein?

Sehr auffällig ist, dass alle vier Bandmitglieder den Synthesizer bedienen. Bereits beim Opener wird es schon deutlich, dass die Elektronik eine ganz schwebende und verhallte Atmosphäre erzeugt, ein Sound, der seine Ursprünge weit zurückliegen hat. Synthie-Pop der Achtziger bahnt sich den Weg, inklusive programmierter Rhythmen und chorartiger Untermalung, die durch den Raum schwirren.

Wenn ich die vier Burschen auf dem Cover anschaue, passt das irgendwie überhaupt nicht, was da aus den Boxen tönt. Entweder harten Rock oder eine Menge Psychedelic hätte ich erwartet. Doch so hallt und schwillt der Synthie-Sound munter weiter, Anklänge an 10cc zum Beispiel sind eindeutig, ein bisschen hört es sich an wie bei deren "I’m Not In Love".

Doch auch vor Disco-Rhythmen macht man nicht halt, der Synthie-Pop vergräbt sich sogar in diesen Teil der Musikgeschichte. Ja, meint die Band das nun ernst oder persifliert man gekonnt? Oder versucht man, mittels diverser Elemente der Pop-Geschichte etwas Neues, Eigenes zu schaffen? Nun, wie immer man es individuell betrachten mag, interessant sind die Arrangements durchaus gestaltet, und wirklich interessant wird es dann, wenn sich zum Beispiel aus dem Hintergrund die Trompete nach vorn drängt und Jukka Eskola auf "Aleya" ein sehr gutes Solo vorstellt. Bisher ist das mein Lieblingssong der Platte, weil das wirklich außergewöhnlich ist, was man hier zusammengemixt hat.

Vocoder auf "Synchronicity" stellen eine weitere Nuance dar, ansonsten ist der Gesang relativ unspektakulär und mehr dem Gesamtsound dienlich, aber nie von schlechter Qualität. Bei einigen Passagen erinnert mich Markkula ein wenig an Bryan Ferry, wie bei "A Room With A View", meinem nächsten Lieblingssong, auch dank des Trompetensolos. Alle Texte sind übrigens im kleinen Booklet abgedruckt.

Im Laufe der Hördurchgänge gewöhnt man sich an den vordergründig üppigen Sound, ja, man kann sich durchaus damit anfreunden, wenn auch die Synthies dominieren, jedoch damit ein relativ warmer und zugänglicher Sound entstanden ist.


Line-up Death Hawks:

Teemu Markkula (vocals, guitars, synthesizers)
Riku Pirttiniemi (bass, vocals, synthesizers)
Miikka Heikkinen (drums, percussion, synthesizer)
Tenho Mattila (MPC, synthesizers, Grand piano, guitars, saxophone)
Nicole Willis (vocals – #10, backing vocals)
Laura Moisio (backing vocals)
Pekko Käppi (bowed lyre, violin)
Jukka Eskola (trumpet)
V.J. Salonen (additional guitar)
Mari Lajosto (additional percussion and effects)

Tracklist "Psychic Harmony":

  1.  Secret Isle
  2.  Like Lovers Do
  3.  Re-Run
  4.  Aleya
  5.  Synchronicity
  6.  Whisper
  7.  A Room With A View
  8.  Play For Rewind
  9.  Scent Of Life
  10.  I Am A Tree

Gesamtspielzeit: 42:15, Erscheinungsjahr: 2019

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
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Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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