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Jail Job Eve / The Mission – CD-Review

Die Mitglieder von Jail Job Eve trafen sich an der Hochschule Osnabrück »[…] und die Liebe zur alten Schule der 60er und 70er Jahre brachte die fünf jungen Musiker schließlich zusammen. […]«
2015 brachte man die EP "Bird Of Passion" auf den Markt.
Für "The Mission" zog man sich für eine Woche ins Horus Sound Studio, gegründet von Frank Bornemann (Eloy), zurück. Auf die vorliegende Platte brachten es ganze zwölf Songs, deren Musik von der Band geschrieben wurde. Die Texte stammen von der Sängerin Victoria Semel und dem Keyboarder Jens Niemann.
Das Quintett wird vervollständigt durch Gitarrist Benedikt Schlereth, Bassmann Laurenz Gust sowie Josef Röhner am Schlagzeug.
Dem Digipak liegt ein fein gestaltetes Booklet bei, in dem alle Lyrics abgedruckt sind.

Mit der ersten Nummer "Back In The Game" bekommt man schon eine Gänsehaut, besonders weil die Frontfrau Victoria Semel mit ihrer Stimme beeindruckt. Darüber hinaus bringt die Combo ordentlich Schwung in die Bude. Im relativ kompakt daher kommenden Track fällt das sehr gute Zusammenspiel auf. Man spürt die zweijährige Konzert-Erfahrung und wenn Jens Niemann zu seinem Tasten-Solo kommt, macht der Hammond-Sound, wohl auch mit dem Einsatz des Leslie-Lautsprechers, die Runde.

Jail Job Eve kann allerdings nicht nur rocken.
Vom Songtitel her vermutet man hinter "Run Like Hell" nicht unbedingt eine Ballade. Das Stück brilliert durch Momente der Einkehr und auch hier kann Victoria Semel mit viel Soul auf den Stimmbändern voll überzeugen. Benedikt Schlereth sowie Jens Niemann solieren in einem Teil des Liedes abwechselnd und überhaupt ist diese fast schon zeitlose Nummer schon wieder ein Ding für die Gänsehaut.
Was bleibt übrig? Im letzten Track der Scheibe "What Remains" widmet sich die Combo nochmals der relaxten Szenerie der Scheibe. Und wie! In dieser Ballade erzeugt man eine faszinierende Atmosphäre. Benedikt Schlereth schraubt sich mit Unterstützung des Wah Wah-Pedals in himmlische Höhen, die durch Laurenz Gust sowie Josef Röhner geschickt geerdet werden. Für ein grandioses Finale zieht man zum Ende am Tempo. Super!

Die Sechziger- und Siebzigerjahre werden zitiert und auf der Jail Job Eve-Facebook-Seite werden als Einflüsse Led Zeppelin beziehungsweise Joe Bonamassa genannt. Joe Bonamassa past zeitlich nicht so ganz, aber aus meiner Sicht könnte noch Deep Purple hinzugefügt werden. Teile des fulminant rockenden "Are You In?" erinnern in den Orgel-Parts an Jon Lord. Allerdings ist diese Verknüpfung wirklich nur punktuell zu sehen.
Was sehr gut ankommt, sind die Einsätze der Rhythmus-Mannschaft. So steigt Laurenz Gust mit feinen Tiefton-Folgen in "Closer To The Rain" ein. In seinem Verlauf nimmt dieses Stück dramatisch wirkende Formen an. Gepaart mit einem Auf und Ab des Drive entwickelt man spannungsgeladene Energie.
Bei "On The River" widmet sich der Gitarrist einer weiteren Klangvariante, die mit dem Bottleneck erzeugt wird. Die Band versteht es, innerhalb des Liedes plötzlich förmlich aufzudrehen.

Auch wenn es in "The Misson" um andere inhaltliche Dinge geht, ist Jail Job Eves "The Mission" eine sehr gelungene Mission. Der im Blues verwurzelte Hard Rock kommt einem super scharfen Messer gleich und in den ruhigen Spannen lädt die Band zum Träumen ein.


Line-up Jail Job Eve:

Victoria Semel (vocals)
Benedikt Schlereth (guitars)
Jens Niemann (keyboards)
Laurenz Gust (bass)
Josef Röhner (drums)

Tracklist "The Mission":

  1. Back In The Game
  2. Dangerous Eyes
  3. Closer To The Rain
  4. Nothing To Lose
  5. The Mission
  6. Run Like Hell
  7. On The River
  8. Place To Be
  9. The Biggest Part
  10. Pay To Play
  11. Are You In?
  12. What Remains

Gesamtspielzeit: 53:01, Erscheinungsjahr: 2018

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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